Nichts Besonderes auf den ersten Blick. Stellt Euch das bildlich vor, diese australischen Wohnorte sehen anders aus als wir das kennen. Lediglich (mehr oder weniger gepflegte) Wohnhäuser mit relativ großen (mehr oder weniger gepflegten) Grundstücken, manche mannshoch eingezäunt, kein Ortszentrum, keine Kirche, Wirt, Bäcker, Metzger, höchstens so etwas wie ein kleines Einkaufszentrum (und auch das nicht immer).
Wir folgen dem Straßenverlauf zum Beach und entdecken dieselben Senioren Ghettos wie in Clifton Beach, Trinity Beach, Palm Cove, Ellis Beach - am Highway nach Port Douglas.
dann schon lieber so
An der Ecke ein kleiner Laden – hier bekommt man seine Tageszeitung, den köstlichen breakfast Chicken-Burger, Köderfische und das beste Mango Smoothie, das ich je genossen habe – kostenlos dazu Informationen aller Art, dass der Ladenbesitzer auch schon mal in Deutschland war, am Bodensee, dass die Warnschilder vor Crocs ernstgenommen werden sollen, weil im Creek 5-7 Stück davon leben. Tür an Tür mit den betuchten Senioren und ich wundere mich wieder einmal mehr über die Gleichmut und die Akzeptanz der Aussies. Während ich von Bayern her gewohnt bin, dass jeder in den Wäldern auftauchende Fuchs generalstabsmäßig gejagt wird, ganz zu schweigen von einzelnen Wölfen oder gar einem Braunbären, gilt hier viel mehr die Devise „leben und leben lassen“.
An der Marina sondieren wir das Gelände und sind nicht mehr davon überzeugt, hier das ideale Angelrevier gefunden zu haben. Wieder Krokodilwarnungen, nicht ins Wasser steigen, vom Ufer fernhalten – Wohnraum von Krokodilen. Peter sucht sich ein Plätzchen auf den riesigen Wellenbrechern. Alles ist perfekt aufgeräumt hier, ich finde weder driftwood noch shells und bin schnell enttäuscht. Tolle Yachten und ihre gelangweilten Besitzer können mich nur minutenlang faszinieren. Dann sucht mein Blick schon wieder die Wunder der Natur – an diesem Platz leider vergeblich.
Abwechslung in die brütend heiße Langeweile bringen allerdings eine Stretchlimo mit einer
Wedding Gesellschaft, die für das ultimative Fotomotiv diesen „Naturstrand“ wählte.
und ein Aussie-Jüngling der mit Papas Unterstützung seinem Hobby nachgeht.
Mein Liebster arbeitet sich die Hände (ha ha ha ) wund beim Versuch unser Abendessen zu fangen
und kriegt nasse Augen beim Anblick des Jetskis, ich wette er würde ohne Überlegung tauschen.
Auf dem Heimweg begegnen uns noch eine Horde rotbraun verkrusteter Motocross-Fahrer, die offenbar ein interessantes Outback-Hobby haben
habe ich etwa schon einmal erwähnt, dass Australien ein Männer-Land ist?