Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Montag, 20. September 2010

Nestbau

Ich fange damit an, unser Ferienhaus zu dekorieren J make home – grinst mich Da Lung verständnisvoll an, wenn ich austreibende Kokosnüsse im Garten zusammentrage, Treibholz, Muscheln und Korallenstücke am Strand einsammle, mein armer Ehemann Plastiktüten voll Sand im Rucksack hochschleppen muss, damit ich einen kleinen Terrassengarten anlegen kann.

eine Holzblüte bleibt zurück, wenn die ausgewachsene Kokosnuss abfällt


diese Nüsse haben beschlossen einmal Kokosnusspalme zu werden



Bis wir uns große Töpfe kaufen können, müssen sie mit den sandgefüllten Plastiktüten Vorlieb nehmen. Ich überlege schon, wie ich leere Kokosnussschalen als kleinen Topfersatz für Hängepflanzen umfunktionieren kann. Muss mal schauen, ob ich irgendwo eine Rolle Draht auftreiben kann …..




Riesenmuschel - wiegt ca. 3 kg


armdicker Korallenast


Sea-Knöchelchen nenne ich die filigranen Korallenstückchen



Dieser kleine Held (ca. 7 cm) fing den Nachtfalter, schleppte ihn rund um die ganze Terrasse und zeigte die Trophäe stolz seinen 9 anwesenden Geschwistern, bevor er ihn ratzeputz verspeiste.  Die kleinen Kerlchen bieten abwechslungsreiche Abendunterhaltung. Zum einen schlüpfen alle paar Tage neue aus einem unentdeckten Gelege aus, zum anderen herrscht ein enormer Futterneid unter den Geschwistern, es wird gerauft und gekämpft, sie beißen sich gegenseitig in die Flanken und stoßen dabei bedrohliche Töne aus (sehr witzig bei diesen Zwergen) und wir stöhnen über Genickstarre, weil sich all dies an der Decke abspielt.

Da Lung habe ich den Auftrag erteilt, mir 5 große Bambusstöcke 2,oo bis 2,50 m lang) zu liefern, die werde ich wie ein Tipi (Indianerzelt) zusammenschnüren um so eine Möglichkeit zum Aufhängen unserer Rucksäcke und Taschen zu schaffen. Denn, typisch nach Thai Art, ist unser Heim fast gänzlich unmöbliert und mich nervt, dass alles auf dem Boden herumliegt


die Stöcke wurden prompt geliefert, der beste Ehemann durfte bei der handwerklichen Umsetzung
behilflich sein und Mama war für die Deko zuständig - voilà


Yon Dee

Ich habe eine neue Freundin, Yon Dee


sie hat ein wunderschön gütiges Gesicht und läuft von 10 bis 17 Uhr den Strand auf und ab. Schleppt eine riesige Pinnwand mit sich, auf der sie Bändchen für Arm und Fuß und Halsketten präsentiert. Sie entwirft und fertigt sie selbst, knüpft Perlchen, Muscheln und Steinchen ein und aus Knochen geschnitzte Amulette.

Sie ist nie aufdringlich, mein freundliches kob koon kaa (danke), weil ich nichts kaufen wollte, hielt sie tagelang auf Distanz. Doch gestern kamen wir ins Gespräch. Sie ist aus Nord-Thailand, Witwe, die beiden Töchter 14 und 18 gehen in ihrer Heimat zur Schule, sie sollen richtig etwas lernen, doch solche Ausbildung kostet Geld. Im Norden gibt es keinen Tourismus, nur kleine Reisbauern die gerade so viel erwirtschaften, um ihre Familien zu füttern. So schuftet diese Frau hier seit einem Jahr, um die Ausbildung der Kinder zu finanzieren, ihren Eltern unter die Arme zu greifen und selbst zu überleben und …. hat dabei auch noch ziemlich gut Englisch gelernt.

Sie steht um 5 Uhr auf und bastelt ihre Ketten, versucht sie tagsüber am Strand zu verkaufen und am Abend verlegt sie ihren Verkaufsstand in ein kleines Gässchen, zwischen die Bars, um vom Nachtgeschäft auch noch etwas mitzunehmen. Not everybody like you, sagt sie traurig, not want to pay …… sie verlangt nur 150 Baht für ein hübsches Armkettchen, das sind 3,25 €, und nicht einmal dieses Geld wollen die Leute bezahlen, nur handeln, immer nur handeln. Ich erkläre ihr, dass die meisten Touristen keine Wechselkurse im Kopf haben und gar nicht wissen, um welche Popel-Beträge sie handeln, es geht ihnen einfach nur ums Handeln an sich.

Sie tut mir leid, die kleine Thai-Frau, die bei 35 Grad Hitze dickvermummt durch den tiefen Sand stapft. Sie will keine Sonne an ihre Haut lassen, denn braungebrannt zu sein, ist ein Zeichen von Armut. Braun sind diejenigen, die draußen arbeiten müssen, hellhäutig sind die Erfolgreichen, die in den Büros sitzen. Sie hat Stolz und Würde und freut sich ehrlich über meinen Respekt.

Zuhause geht sie mir immer noch durch den Kopf, ich nehme ein Blatt Papier und schreibe die Wechselkurse auf, für 100 Baht bis 250 Baht (€ 5,75 ihr teuerster Preis). Am späten Nachmittag fahren wie die kleinen Gässchen ab und suchen sie. Sie kriegt den Mund vor Staunen nicht mehr zu, als ich ihr den Zettel überreiche, damit sie ihn an ihrer Pinnwand befestigt. Hoffentlich nützt er ihr!




Und dann haben wir noch ein absolutes Highlight erlebt. Sind von unserem Haus einfach den Hügel weiter hinaufgefahren, bis die befahrbare Strasse zu Ende war und wir an einem traumhaft schönen, gepflegten Resort landeten.

Ein freundliches Schild verwies auf die Aussichtsterrasse und dort war ich erst einmal sprachlos. Der Blick auf die Zwillingsinseln Nang Yuan, miteinander verbunden durch eine Sandbank, stellt die Erfüllung sämtlicher Inselträume dar. 


„Japanese Gardens“ heißen die Dive spots zwischen Inseln und Festland und allerhand Taucherboote tummeln sich hier.  Natürlich waren meine beiden Diver hier schon underwater unterwegs.



Ein freundlicher Thai servierte uns einen Cocos Shake ….. noch Fragen, warum wir hier nie wieder weggehen werden?


Auch wegen der spektakulären Sunsets – während unseres lukullischen Abendmahls – Thunfischsalat mit harten Eiern und Oliven – ganz köstlich – hüllten sich Himmel und Meer plötzlich in einen Hauch von Pink, wie der Lady Boy für’s Nachtgeschäft