Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Sonntag, 31. Oktober 2010

First Visa-Run

Ein perfekter Monsun-Tag, ein unperfekter Reise-Tag. Vormittags um 10 betraten wir die Fähre. Der hypermoderne Lomprayah-Speed-Catamaran würde uns in eineinhalb Stunden nach Chumpon bringen.




Unsere Insel versank hinter grauem Regenschleier und was uns draußen im Golf von Thailand erwartete, nennen die Seebären und Taucher „rough sea“.

Sehr still saßen wir in diesem komfortablen Riesenboot, froren ein wenig, weil die Klimaanlage gegen die    27 Grad Außentemperatur ankämpfte und, aus unerfindlichem Grund, die Passagiere auf Kühlschrankniveau abkühlen wollte. Lasen in unseren Krimis und waren insgeheim froh und dankbar, dass Mama an die Tabletten gegen Seekrankheit gedacht hatte.


Auf die Minute pünktlich legten wir in Chumpon an, wo, aufgrund unserer Klebesticker, die Spreu vom Weizen geteilt wurde. Sprich, die Touristen auf Durchreise und die Visa-Runner. Wir drei und noch ein Deutscher, waren die einzigen, die den Mini-Bus bestiegen. Keiner sprach ein Wort, zwei Mal hielt der Bus in Chumpon und ließ zwei weitere Männer zusteigen. Niemand unterhielt sich. Hinter Chumpon, stoppte uns eine Straßensperre. Ein Visa-Run ist eine völlig legale Angelegenheit, in der Lichtgrauzone. Trotzdem war die Stimmung angespannt. Unser Fahrer gab eine kurze Erklärung ab, wir wurden weitergewunken. Dschungel links und rechts, vereinzelte Behausungen. Waren wir noch in Thailand oder war das vorhin eine Grenzsperre? Keine Ahnung. 3 Stunden dauerte die Fahrt, gute Straßen, der Busfahrer ein Hasardeur, ohne Rücksicht auf doppelte Sperrlinie, uneinsichtliche Kurven oder Kuppen, überholte er LKW’s und Kolonnen. Es gab keine Haltegriffe zum Festhalten, deshalb stieg ich völlig verkrampft und mit Muskelkater in Ranong aus.

„Andaman Club“ verkündete das pompöse Riesenschild, das Areal am Meer wirkte wie ein Luxus-Yachtclub nur ohne Yachten. Unser Fahrer winkte uns durch eine große Glastür, in einen riesigern Raum, einige Schalter, Personal in beeindruckenden Uniformen. (Ich erwähnte es bereits, der „Zauber der Montur“, viel Gold Epauletten, Rot und Schwarz ist der Thai Leidenschaft). Wir peilten den Immigration Desk an. Pässe vorzeigen, die bei der ersten Einreise erhaltenen Formularen, diesmal zur Ausreise, abstempeln lassen.

Wir suchten die Waschräume auf, standen unschlüssig herum, der Magen knurrte, 3 Uhr und kein Mittagessen, und nun? Madam, drängt mich ein Uniformierter und zeigte auf einen langen Pier – please go! Wohin, warum? Go, go … drängte er und David kapierte als Erster. Wir fahren jetzt mit dem Boot nach Myanmar (ehemals Burma). Ach ja, wir waren noch in Thailand, dort drinnen hing ja auch das Königspaar an der Wand. Ich fühlte mich benommen von der Fahrerei, mit hungrigem Magen, unterzuckert. Die kleine Menschgruppe hastete im Regen über den Pier, ein neues Schnellboot wartete, wieder mit Kühlschranktemperatur. Die Überfahrt dauerte keine 20 Minuten, wir setzten unseren Fuß auf burmesischen Boden. Eine kleine Insel mit einem Luxus-Resort wieder ein „Andaman Club“ wie auf der thailändischen Seite. Einreisestempel in den Pass und schon wurden wir wieder in einen Mini-Bus verfrachtet, den Berg hinaufgefahren und vor dem Luxus-Resort ausgeladen. 45 Minuten Zeit hatten wir, mit der Möglichkeit zum duty free shoppen, einen Casinobesuch oder einen Besuch des Restaurants. Wir hatten Hunger und Durst!



Irre tolles Hotel, riesig, luxuriös, bombastisch, Schiebefenster bis zum Boden, bequeme Lounge Sessel und einen Blick bis hinüber nach Thailand. Die Speisekarte auf burmesisch, nur 2 Worte für uns identifizierbar, Burger und Pizza, genau das bestellten wir und Cola und Orangensaft. Nach 35 Minuten Glockenläuten, ein Page in Uniform mit einer Tafel in der Hand, der Bus fährt in 10 Minuten. Wir hatten zwar unsere Getränke, aber kein Essen. Als wir aufstanden, kamen die Burger und die Pizza an, wurden in Styropor verpackt und wir gedachten, sie auf dem Schiff zu verspeisen.

Ein Bissen in den Burger und David würgte ihn wieder aus, verdorbenes Fleisch, meine Pizza ein Matschhaufen, Tiefkühlware halb aufgetaut und nicht ganz durch. Dafür hatte ich knappe 1000 Baht bezahlt, (25 EUR) dafür können wir auf Koh Tao im edelsten Steak-Restaurant, pro Person ein 300 g Filetsteaks mit Püree und Gemüse und einem Gin-Tonic genießen. Eine unglaubliche Frechheit, ich kochte vor Wut, dabei verging mir Gott sei Dank auch der Hunger.

Wieder legten wir in Ranong an, die gleiche Prozedur nochmals, nur diesmal mit Einreisevisum für weitere 2 Monate. Was für ein Kasperltheater dachte ich, erfunden, um diversen Stellen Geld zuzuschieben, der Andaman Club, der offensichtlich das meiste absahnt, hat das Visa-Run-Business nach Burma völlig in seiner Hand.

Die Bus-Rückfahrt nach Chumpon verlief wie die Herfahrt, nur dass es dunkel wurde und der Kamikaze Fahrer noch waghalsigere Manöver durchführte. Kein Ton war im Bus zu hören, vielleicht weil jeder für sich am beten war. Um 20:30 setzte er uns dennoch wohlbehalten am Suriwong Hotel ab. Dem Stundenhotel, das wir schon von unserer Ankunft in Thailand in guter Erinnerung hatten. Übernachtung für 3 zum Preis von 500 Baht, das sind 4,16 EUR pro Person. Da kann man nicht meckern. Großes Zimmer, Queensize Betten, sauberes Badezimmer. Aber jetzt mussten wir etwas zwischen die Zähne kriegen. Nahmen uns nicht wirklich Zeit zur Auswahl des Lokales, mein Cat Fish war spicy und so lala, die Männer hatten eine etwas bessere Wahl getroffen.

Vor dem Schlafengehen noch eine Malaria-Prophylaxe – Gin Tonic, 3 für jeden, zur Sicherheit und dann war ich bettreif. Die Männer noch nicht. Setzten mich ab, fragten vor der Türe nach einer Bar und landeten auch in einer solchen. Bar in Thailand bedeutet, bunte Lämpchen an Türe und Fenstern und professionelle Frauen drinnen. Wenn der Vater mit dem Sohne … eine sprach sogar einigermaßen Englisch, meine Männer erfuhren einiges über das Gewerbe in Thailand und kamen um drei zurück ins Hotel.

Nicht wirklich ausgeruht und frisch rief ich um 9 bei Lomprayah an, um den Pick-up-Service zu Suriwong zu bestellen. Dort wo wir abends die Malaria-Medizin eingenommen hatten, genehmigten wir uns ein anständiges Frühstück und traten bei strahlendem Sonnenschein die Rückfahrt an. Auf dem Pick-up lernten wir ein deutsches Paar kennen. Lars und Alex, die Arme war angeschlagen. Magen- und Darmkrämpfe seit sie von Bangkok abgereist waren und sah ziemlich blass aus um die Nase. Ich verteilte großmütig Perenterol (für den Verdauungstrakt) und die Pillen gegen Seekrankheit, weil ich dachte, alles zusammen muss nun wirklich nicht sein.



Wir hatten keine Lust mehr auf Kühlschrank und verzogen uns aufs Sonnendeck. Sonnig war es in der Tat und warm, aber bei Windstärke 5 und wieder heftigem Seegang. Wir klammerten uns an Sitzen und Geländern fest, konnten jedoch die angeboten Tüten dankend ablehnen. Im Passagierraum roch es anders. Die eine oder andere Tüte war wohl zu spät gereicht worden.

Zeit genug, um unseren neuen Bekannten unser Paradies-Inselchen schmackhaft zu machen, ich brachte sie in einem Silver Sands Resort Bungalow unter, organisierte noch einen Ingwer-Tee für Alex und morgen fängt Lars seinen Open Water Kurs an, Peter hat ihm Appetit darauf gemacht. Wenn Alex wieder ganz auf dem Damm ist und er nach 4 Tagen seinen Schein hat, werden sie einige Fun Dives gemeinsam unternehmen und unsere farbenprächtige Unterwasserwelt kennenlernen.

Schön, wieder zu Hause zu sein, war das sehr starke und glückliche Gefühl in meiner Brust, als ich meine beiden Gäste auf dem Pick-up zum Resort begleitete.

Der nächste Run startet am 20. Dezember in Richtung Laos. Zuerst mit der Fähre nach Chumpon, dann mit dem Bus nach Bangkok (Übernachtung am Airport) am nächsten Morgen von Bangkok mit dem Flieger nach Udon Thani und von dort mit dem Taxi über die Grenze nach Vientiane (Hauptstadt von Laos). Dann können wir uns gemütlich Zeit lassen, unser neues Visum beantragen, ein bisschen Land und Leute erleben, am riesigen Mekong Fluss sitzen, Weihnachten auf ganz andere Art und Weise erleben als bisher. Am 26. treten wir die Rückreise an, kommen am 27. an und dann wartet hoffentlich das big business auf uns. Viele Europäer, die sich über den Jahreswechsel wärmere Temperaturen gönnen wollen und ein paar nette Tauchgänge.

Ach ja, Sunisa, unsere Lieblings-Thai-Köchin, hat gestern Abend Peter und mich zu ihren Consultants ernannt. Plötzlich fragte sie uns um Rat, bezüglich Marketing und Planung und Kalkulation. Voller Eifer steckten wir noch um 23:00 die Köpfe zusammen und ich war heute Vormittag mit der Ausarbeitung ihrer Marketing Aktivitäten beschäftigt. Sie wird künftig auch 4-Gänge- Menüs anbieten (die müssen genau kalkuliert sein), als Thai-cooking-teacher soll ich sie vermarkten, Thai-Kochkurse bei ihr veranstalten, auf Englisch und Deutsch ihr Tun kommentieren. Zum Jahreswechsel ist in Thailand überall riesiges BBQ üblich, wir planen und kalkulieren gemeinsam, ich werde ihr wahrscheinlich bei den Vorbereitungen zur Hand gehen und mich vielleicht auch auf die Strasse stellen und grilled big prawns, porc, corn, jacket potatos, chicken and fish verkaufen – ich finds toll.

Und mit Tante Wu, im Tante-Emma-Laden hier oben in den hills, lerne ich Thai. Ein Buch habe ich in Chumpon gefunden – English-Thai. Doch Tante Wu muss mit mir Aussprache & Tonfall üben, denn das ist die ganz große Kunst an der Sache. Verschiedene Betonung, unterschiedliche Bedeutung. Statt unserer 26 Schriftzeichen, haben die Thai 70. Aber das mit der Schrift ist eine andere Sache, ich bin schon froh, wenn ich demnächst einmal ein paar Worte mehr sprechen und das eine oder andere Wort verstehen kann.



Nachtrag:
Es ist 17:30, das Telefon läutet, David meldet die Vorhersage eines Taifuns. Seine Tauchschule, Buddha View, liegt im Süden, in einer geschützten kleinen Bucht und während des Tages sind dort Dutzende Fischerboote und sogar große Frachter eingelaufen, suchen Schutz vor dem kommenden Unwetter. Na toll, danke für die Warnung, ohne Internet kriege ich hier oben am Berg ja nichts mit und ich habe den Tag zum konzentrierten Arbeiten genutzt. Saß seit 9:00 auf unserem neuen bamboo bed, den Laptop auf den Knien und habe Übersetzungen vom Montra Resort gemacht und das Marketing für Sunisa. Hoffentlich erreiche ich Peter noch telefonisch, dass er von einer Garküche etwas zum Essen mitbringt, der Kühlschrank ist leer und mein Magen auch.
Auch in unserer Bucht laufen mit dem auflandigen Wind, ein Schiff nach dem anderen ein – Kapitäne sind ja die ersten, die auf Unwetterberichte hören müssen. Peter ruft zurück, Garküchen machen alles dicht, alles wird verrammelt, es scheint ernst zu werden. Ich schließe zum ersten Mal unsere Fenster, weil mir sonst der Wind die Kerzen im Wohnraum auspustet und fange an zu schwitzen, die Terrasse räume ich noch rasch leer, ich möchte nicht, dass uns alles um die Ohren fliegt.
Taifun, was bedeutet das? Bald werden wir es wissen. Aber, tröste ich mich, wir liegen ja auf der „guten Seite“ der Insel – dem Festland zugewendet und haben den Golf von Thailand, im Rücken.

Neuer Morgen: Der Taifun hat sich wo auch immer ausgetobt, unsere Heimat, ihre Bewohner und die Schiffe blieben vor Schaden verschont. Danke Buddha :-)

Montag, 25. Oktober 2010

Lebensretter

Wir haben Besuch, am Homeoffice Vormittag, an dem wir gemeinsam an unserer Webseite arbeiten, um am Nachmittag möglichst viele Seiten online stellen können. Es arbeitet sich halt doch ungestörter zu Hause, ohne Musik aus allen Lautsprechern und ohne Besucher am „Schreibtisch im Cafe Corner“.




Der Mann mit dem coconut monkey taucht vor unserem Haus auf und der kleine Lebensretter macht sich ans Werk. Von der exponiertesten Palme an unserem Dschungel-Zugangsweg, holt er sage und schreibe 21 Kokosnüsse herunter.



Danke Mamaaa, daß du so verantwortungsvoll an uns denkst, den Pflücker bestellst und diese Kosten auf dich nimmst, denn die Nüsse sind überreif, donnern mit Getöse aus 30 m Höhe zu Boden und wenn uns eine davon aufs Haupt fällt … dann gute Nacht.


nur 3 m von unserer Terrassenbrüstung entfernt - die Warnung ist eindringlich

Im Gegensatz zur Gottesanbeterin, hat er leider gar keine Lust auf eine Foto-Session
und knurrt mich ziemlich unfreundlich an, als ich mit der Kamera näher rücke – denn die Palme an unserer Terrasse ist nicht weiter als 3 m entfernt.

Dive Students


Nadine aus Germany, Rosana und Tobias die beiden Schweizer, beendeten heute ihren OWD mit Bravour. Nicht jeder, der Urlaub auf Koh Tao macht, kommt als Taucher hier an, oder mit dem Plan tauchen zu gehen oder tauchen zu lernen.




Nadine hatte uns im Cafe Corner angesprochen, weil sie erfreut war, ihre Muttersprache zu hören und weil sie noch ein wenig planlos war nach ihrer Ankunft. Als Kind war sie mit Papa tauchen und seitdem nicht mehr. Aber neugierig ist sie und an Mut fehlt es ihr auch nicht.
Also begleitete sie Peter zu einem Scuba Dive (Schnuppertauchen)



danach war ihr klar, selbst tauchen lernen ist besser, als nur an der Hand gehalten zu werden. Außerdem fühlt sich jeder Neuankömmling nach kürzester Zeit bei DJL zu Hause als Teil der großen Taucher-Familie.



Rosana und Tobias kannte sie schon, begeisterte auch diese beiden für die Tauchidee und am nächsten Tag hieß es erst einmal Theorie büffeln, am übernächsten Tag die Theorie im Pool in die Praxis umsetzen und danach waren sie fit für ihren ersten open water dive.





Fascinating creature

Es ist Nachmittag, wir sitzen auf der Terrasse und ich lese einen Krimi. Versuche zu lesen…
Wir haben einen Tag frei, Peter’s zweite Studentengruppe beendete gestern ihren OWD-Kurs und wir waren mit der ganzen DJL Truppe, inkl. Boss Tim, beim Steak essen. 250 Baht bzw. 6,75 EUR für ein 300 g Filet in Burgundersauce …. zum Niederknien und Peter glücklichST, so ein schönes, saftiges, mürbes Stück Beef ist schließlich auch ein Männertraum. Heute ist Sonntag und ausruhen angesagt, nackt herumliegen auf der Terrasse, die weißen Hautflecken leicht anrösten. Es ist sehr heiß, hat seit Tagen nicht geregnet und ich bette mich alle paar Minuten um, war schon 3x duschen und Eiswasser holen zur Abkühlung.




Gerade komme ich wieder durch die Türe und da sitzt sie. Dieses grazile grüne Geschöpf. Ganz vorsichtig bewege ich mich zurück, hole die Kamera und hoffe, dass sie sich nicht wegfliegt. Langsam schiebe ich meine Hand mit Kamera näher und näher, sie sitzt ganz still, guckt mich an, bzw. die Kamera, ja ehrlich sie guckt. Ich drücke den Auslöser, sie hebt elegant ihr rechtes Vorderbein, ich bin so nahe, dass ich sehen kann, wie sie über ihr Bein leckt, es vielleicht von den Resten ihrer letzten Mahlzeit reinigt.


 Faszinierend! Sie macht Bewegungen in Zeitlupe, steht minutenlang vollkommen still. Ihr Kopf bewegt sich, sie legt ihn schief, ich habe das Gefühl sie beobachtet mich und die Kamera, post wie ein Fotomodell.


Immer wieder streckt sie ihre Fühler, ihre Vorderbeine in Richtung Kamera aus, ganz behutsam reiche ich ihr meinen Finger, sie tastet, sie schnuppert, hält sich fest und zieht sich ganz langsam herüber auf meine Hand. Und dann, ich fasse es nicht, sie kostet mich, sie leckt den salzigen Geschmack, sie knabbert an meiner schweißfeuchten Haut.




Da sitzt sie auf meiner Hand, ganz friedlich, diese Kannibalin, die nach vollzogenem Akt, als Dank für die erfolgreiche Befruchtung, ihren Gatten verspeist, wie ich aus dem Biologieunterricht weiß.

Prisoner

Immer schon haben Menschen Tiere gefangen genommen und in Käfigen gehalten.
Um sie zu domestizieren, zu essen, zu studieren, zu forschen, zu quälen.


Nun folgt unser Nachbar Da Lung diesem unschönen Vorbild und hat zwei „flying fox „ hinter Gitter gebracht. Eine solche Riesenfledermaus hat eine Flügelspannweite von ca. 50 cm – doch die beiden Gefangenen können in ihrer Gitterzelle nicht fliegen. Nur kopfunter hängen, Tag und Nacht, im grellen Sonnenschein, vor dem ihnen in Freiheit ihre Höhle Schutz bieten und nachts, wenn sie ihrer Natur folgend, auf Nahrungssuche gehen würden.



Es ist faszinierend, wenn wir im Kerzenlicht auf unserer Terrasse sitzen um den Geckos zuzusehen und einer dieser großen Schatten lautlos an uns vorbeihuscht, auf der Suche nach Früchten (am liebsten angegammelten) die flying fox sind nämlich Vegetarier.


Ein paar Tage beobachte ich das Drama, ich halte es nicht mehr aus und spreche Da Lung darauf an. Was machst du denn mit den beiden, frage ich ihn? I study them – erklärt er mir strahlend. Aber sie werden sterben in diesem Käfig, antworte ich. They are bad – I’ll study them – bekräftigt er. Seufzend schaue ich in die Runde seiner Gefolgsmänner, alle nicken bekräftigend, they are bad. Wie überall auf der Welt, so auch hier, eilt Fledermäusen ein schlechter Ruf voraus – nachtaktiv, Vampire und Blutsauger. Sie wissen nicht, dass ihnen die überreifen Papayas schmecken und nicht unser Blut.


Please, let them free, bitte ich.  Da Lung nickt bekräftigend, yes later, but before I will study them.  Ich bin sicher, die beiden werden ihre Gefangenschaft nicht überleben. Aber mit meiner Meinung habe ich von Keinem Unterstützung zu erwarten. Singvögel in kleinen Käfigen, Kampfhähne in Mini-Verschlägen, bunte Fischlein in Glaskugeln, warum nicht auch flying fox hinter Gitter? In Bayern wollte ich die angeketteten Milchkühe befreien, und ihre neugeborenen Kälbchen , die der Kuh sofort nach der Geburt weggenommen werden und in so etwas ähnliches wie eine Hundehütte aus Plastik gesteckt werden , bevor sie der Viehtransporter zum Schlachthof bringt, nicht eine glückliche Stunde ist ihnen vergönnt, vor ihrem frühen Tod.  Sind ja nur Viecher – sagte der Bauer.

Nachsatz der Redaktion: heute war nur noch 1 Gefangener im Käfig, bestimmt wird auch der 2. bald ein Opfer der Forschung geworden sein

Freitag, 22. Oktober 2010

Diving on Koh Tao

Wasser ist zum Tauchen da ....
diese Erfahrung machen bei uns viele Urlauber und sind erstaunt darüber, wie schnell sie unter entsprechender Anleitung lernen, sich professionell im nassen Element zu bewegen.

Hier zum Beweis die Fotos unserer Dive Students Franzi & Jörg, die sich als wahre Naturtalente erwiesen. Bis auf knapp 30 m Tiefe führte sie ihr letzter Tauchgang zu einem versunkenen Schiff und sie brachten spannende Bilder mit herauf, ein breites Smily auf ihren Gesichtern und ihr ganz persönliches Schatzsucher-Feeling
Peter did a really good job














Mittwoch, 20. Oktober 2010

Pics

Heute bin ich maulfaul, der Abend gestern war lang - Abschied von Franzi und Jörg, nach 2 erfolgreich abgeschlossenen Tauchkursen wollen sie noch einen kurzen Abstecher auf die Nachbarinseln Koh Phangan und Koh Samui machen - und wir kümmern uns aktuell um Nadine und 2 Schweizer, die sich von Peter ab heute die Unterwasserwelt nahebringen lassen.

Ein paar Bilder des Abschieds:

Maya - Bar im Süden der Insel


überdimensionale Quallen-Leuchtkörper schaukeln in der Abendbrise


Feuerkünstler ziehen uns in ihren Bann






und hier sind noch die Bilder von meinem letzten Monsun-Abenteuer at the Sairee Beach






vom Schreibtisch aus hat man schöne Aussicht auf die Überschwemmung


2 Stunden später lacht schon wieder die Sonne



die vorsichtigen Gemüter trauen dem Frieden nicht und tragen noch unsere
Monsun-Einheits-Ganzkörperkondome


 

Samstag, 16. Oktober 2010

What a wonderful day

Yesterday was a wonderful day
the day before also
and tomorrow will be a wonderful day ….


Ich ertappe mich immer öfter bei diesen Gedanken – schrecklich “undeutsch” schießt mir dann durch den Kopf. Nicht jammern? Nein, warum auch? Es ist Monsunzeit, es regnet öfter, die Sonne blinzelt nur manchmal durch die Wolkendecke, aber es ist warm und wenn mich ein Regenschauer erwischt, fühlen sich die Klamotten nicht kalt an, wenn ich trockne, dampfe ich (wie die Natur um mich herum) aber das ist keinesfalls unangenehm.

Also, ich sitze gestern Vormittag an meinem „Bürotisch im Corner Cafe“ (free WIFI und eine Steckdose), der Tisch wird bereits immer für mich freigehalten :-) und ist strategisch gesehen die perfekte Platzwahl. Ich habe Silver Sands Resort im Blick, DJL Dive Base, die beiden, sich am Corner Cafe treffenden Straßen. Beobachte, was sich bei Big Blue tut und wundere mich, dass sie auch in der low season so viele Tauchschüler auf ihre Pickups verladen können. Identifiziere die Neuankömmlinge, 1. an ihrer bleichen Hautfarbe, 2. den verwirrten, planlosen Blicken, desorientiert, gelandet in einer ganz fremden asiatischen Welt, überwältigt von unzähligen fremden Düften und Tönen, auf unserem Eiland ohne Straßennahmen oder Hausnummern – wie finde ich irgendwohin? steht in ihren ratlosen Gesichtern geschrieben. Wenn sie mir sympathisch erscheinen, quatsche ich sie an, biete meine Hilfe an.

Hier sitze ich also, als Jörg vorbeischaut, in einer kleinen Lernpause. Ein weißhaariger Mann knattert auf einem Scooter vorbei und Jörg springt auf, komme gleich wieder, ruft er und rennt dem Scooter hinterher. Wenige Minuten später trabt er grinsend wieder an und stellt mir René vor (französisch ausgesprochen), René ist Weltumsegler erklärt er noch, bevor er zurück eilt zum Unterricht. (Peter besteht auf pünktlichem Erscheinen).

Wir unterhalten uns und ich klebe förmlich an René’s Lippen so spannend ist seine Geschichte.

Schweizer, der immer nur eins im Kopf hatte, Musik. Seine Eltern waren der Ansicht, der Bub müsse etwas „anständiges“ lernen und schickten ihn in die Lehre zu einem Offsetdrucker. Nach Lehrabschluss gab es für ihn nur eines, weg, raus und die Welt anschauen. Nach Indien, damals das Traumziel für junge Hippies. Nach einem Jahr kehrte zurück in die Heimat, fand Arbeit, und verlor eine Arbeitsstelle nach der anderen, weil er irgendwie nicht hinein passte, sich nicht unterordnen konnte, immer anders dachte als die anderen. Er eröffnete eine eigene kleine Offsetdruckerei und arbeitete „selbst und ständig“, Tag und Nacht, der Laden lief nicht schlecht, er konnte sich sogar eine Eigentumswohnung kaufen. Mit 29 (er war schon mit seiner 1. Frau zusammen) trafen die beiden eine weitreichende Entscheidung, so wollen wir nicht leben bis ans Ende unserer Tage. Sie verkauften die Druckerei, kauften einen  hochseetüchtigen 2-Master aus Stahl und stachen in Holland in See.

Dreieinhalb Jahre trieben sie sich in europäischen Gewässern herum, René lernte die nötigen Reparaturen am Schiff selbst durchzuführen (um Geld zu sparen), sie transportierten Touristen, ließen sich samt Boot chartern. Alles hält an Bord, sagen die Segler, nur die Ehe nicht. Seiner Frau wurde die ständige Nähe zu viel. Es folgte eine Zeit der „wechselnden Crews“ :-) wie René es bezeichnet und er wagte den Sprung über den Atlantik – die Karibik war sein Ziel. Geld verdiente er durch Charterfahrten und lebte von den Mieteinnahmen seiner Eigentumswohnung.

Mit Mitte Vierzig, vor 26 Jahren, regte sich der leise Wunsch nach Beständigkeit, er wurde in New Zealand sesshaft, gründete eine Musikagentur, arbeitete mit vielen Künstlern zusammen und produzierte deren CD’s, eine Holländerin wurde seine 3. Frau und er zog 2 Kinder groß. Sein Land ist riesig (nach europäischen Maßstäben) dort züchtet er eine Rinderherde. Als überzeugter „Fleischfresser“ ist er auf diese Weise überzeugt davon, dass nur das qualitativ hervorragendste Fleisch auf seinem Teller landet. Wenn der „kleine Hunger kommt“, ruft er den home butcher (reisender Metzger), der besucht ihn auf der Ranch, hat auf seinem LKW das komplette nötige Equipment, schießt das Rind auf der Weide
(makaber – denn René wählt das Rind aus das er möchte, zeigt darauf und sagt „Heidi“ ist an der Reihe),
der butcher zerteilt es in 2 Hälften, die Decke (das Felle) gehört dem Metzger, Hufe, Kopf und Gedärme vergräbt René an Ort und Stelle. Das Rind darf im klimatisierten Kühlraum des Metzgers abhängen, René
gibt seine Portionierungswünsche bekannt und bekommt das Tier stückweise, vakuumverpackt und fertig für die Kühltruhe, zurück.

Jetzt sind die Kinder groß, auch diese Ehe war nicht für ewig, und so travelt der Pensionist René wieder, verbringt den kalten neuseeländischen Winter in wärmeren Gefilden, besucht alte Freunde in Europa um festzustellen, dass man sich gar nichts mehr zu sagen hat. Zu weit hat man sich voneinander entfernt, zu unterschiedlich sind die Lebensanschauungen und –umstände. Er kann nicht begreifen, warum „neues Haus, neues Auto, neuer Fernseher, neue Stereoanlage, neue Mode …. alles immer wieder neu, für die Europäer so wichtig sind, dass sie sich dafür im Hamsterrad drehen lassen und umgekehrt können seine Freunde nicht nachvollziehen, wieso es bei ihm so anders ging und geht. Wie er es ohne Stress und Druck schaffte zu leben, manchmal auch nur zu überleben, weil er einfach die Dinge nahm wie sie kamen und lediglich versuchte, das Beste daraus zu machen.

Oh mein Gott, wie bekannt uns das alles vorkommt. Ich könnte ihm stundenlang zuhören, aber um 5 ruft mich Nin, mein in Auftrag gegebener Tisch ist fertig und mein Lieferant will ihn zustellen.

Ach, das habe ich noch gar nicht erzählt oder? Bei meinen Streifzügen entdeckte ich einen Thai, auf dem Boden sitzend schraubte er Hölzer zu einem Rahmen zusammen, Querlatten darüber und fertig war die Bank. Perfekt für unsere Terrasse, schoss mir durch den Kopf während meine Lippen bereits die Frage stellten „do you sell that? I’ll need 2!“ Er strahlte mich an, „no English, ok“.
Ich zeige auf die Bank und mit den Fingern die Zahl 2, „how many Baht?“ Baht …. das versteht jeder Thai :-). Er deutet mir zu warten und rennt los. Ein Scooter rattert heran und die Frau darauf erkenne ich. Ich sehe sie jeden Tag in Tim`s Resort, sie kontrolliert alles, die burmesischen Handwerker auf der Baustelle, die Frauen die die Wasserbassins mit den Seerosen säubern, in Gedanken bezeichne ich sie immer als „Oberaufseherin“.
Wir grüßen uns, sawadee kaa (mit gefalteten Händen und kleiner Verbeugung), und sie nimmt Platz auf ihrem Bambus-Podest. Der Tischler ist auch schon wieder zurück, in Begleitung einer sehr hübschen jungen Frau, „what do you want?“ fragt sie mich. You speek English, ich bin happy. I want to buy 2 benches, erkläre ich, do you know the price? Sie dreht sich um und überschüttet die alte Dame mit einem Wortschwall, aus dem ich „Mamaaa“ herausfiltere, ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen, schon wieder SO eine Mamaaa. Thailand würde nicht funktionieren ohne seine starken Frauen, Clan Führerinnen, denn obwohl bis in die Siebzigerjahre die Frau offiziell keine Rechte hatte, sind die Frauen die Bosse im Haus. Sie kaufen ein und verwalten das Geld, Mann und Kinder (auch die erwachsenen) machen nichts ohne ihr OK.

Gut, wir werden handelseinig, 32 EUR für die Bänke finde ich akzeptabel und bestelle gleich noch einen Tisch dazu. Nin dolmetscht und ich erfahre, dass sie bei Tim an der Rezeption arbeitet. Ich muss Rede und Antwort stehen, denn Mamaaa will alles genau wissen. Wo wir wohnen, wie lange schon und wie lange noch. Ich beschreibe unseren Standort, denn Postadressen gibt es nicht, auch keine Straßennamen oder Hausnummern. Aber ich erwähne Da Lung und Mamaaa on the hills und ich registriere respektvolles Erkennen.

Per Pickup werden meine beiden Bänke wenig später angeliefert, hochgetragen und aufgestellt. 100 Baht Trinkgeld (2,50) bescheren mir tiefe Verbeugungen und breites Grinsen.

Fortsetzung:

Heute wurde bereits der Tisch geliefert. Soooo glücklich war ich lange nicht, wir können jetzt essen und trinken und am Computer arbeiten. Es sieht nämlich nicht wirklich sexy aus, wenn Peter und ich uns aus dem Schneidersitz hochrappeln, abgesehen davon, dass wir dann einige Minuten brauchen, bis wir wieder ein Gelenk bewegen können. Erinnert mich ein bisschen an den Nashornkäfer, der auf den Rücken gefallen war :-)





Und was mache ich? Nest dekorieren - Orchideen aus dem Dschungel in Kokosnussschalen pflanzen und an die Säule hängen, den Tisch dekorieren, Kerzen aufstellen, unterm Tisch die Spirale anzünden, die die Moskitos fernhalten soll, und dann Peter anrufen und ihn bitten, Gäste mitzubringen und kaltes Bier, denn ich will die neuen Möbel einweihen und Tante Wu’s Laden ist wieder einmal geschlossen.



Jörg, Franzi und René geben uns die Ehre – der Abend ist kurzweilig, von 7 bis 10, dann ist Bettruhe für die Taucher angesagt, denn morgen ist Abfahrt um 7 und Taucher müssen fit sein. Franzi und Jörg sind die perfekten Schüler, es scheint als wären sie mit Maske, Flossen und Regulator im Mund geboren. Tarieren, Maske ausblasen, Druckausgleich ….. einmal vorgeführt, schon haben sie es drauf, Franzi vergisst ihre Angst vor Haien, Peter ist begeistert (er ist ein wahnsinnig guter Lehrer) und René gibt weitere Einblicke in sein Abenteurerleben. Jörg plant seinen Ausstieg aus Germany auch schon, jetzt ist er 36. Bis 42 noch, rechnet er uns seine Planung vor, dann ist alles so weit und … bye, bye…..

Zwischendurch steht plötzlich ein fremder Mann auf unserer Terrasse. Peter quatscht ewig mit ihm und erzählt mir später. Australischer Dive Instructor, hatte eine Einladung zu einem Kollegen (hier auf unserem Hügel wohnen ja viele Tauchlehrer) doch mangels Adresse und schlechter Wegbeschreibung fand er den richtigen Weg nicht, hörte den Lärm bei uns und verwechselte uns. Peter konnte ihm zwar in Bezug auf die Party nicht weiterhelfen, doch sie tauschten Telefonnummern aus – ein neuer Kontakt ward geboren.

Franzi drückt mich zum Abschied und versichert, wir wären das Beste was ihnen hier auf der Insel begegnen konnte. Dank meiner Vermittlung tauchen sie zu günstigen Konditionen, wohnen während ihrer beiden Tauchkurse (OWD und AOWD) kostenlos im Strand-Bungalow und dank Peter’s einfühlsamer Schulung hat sie ihre Angst vor tiefem Wasser und seinen Bewohnern verloren. Ihre Eltern will sie uns als Urlaubsgäste schicken, wir sind schon dabei, das passende Resort auszuwählen.



Und … seit gestern ist René Nachbar der beiden, ich konnte ihm den nächstgelegenen Bungalow vermitteln. Er weiß noch nicht wie lange er bleiben wird. Wir hoffen sehr lange, denn es ist wunderbar, Menschen wie ihn kennenzulernen. Vielleicht kann er ja eine hübsche Thai-Frau für sich erwärmen, ich glaube er wäre nicht abgeneigt und 65 ist schließlich kein Alter, oder?


PS: Diese Zeilen tippe ich in völlig entspannter Haltung, an meinem neuen Tisch auf der Terrasse – das ist Luxus – und, dass ich heute meine Bürostunden ausfallen lasse. Ich gehe erst am Nachmittag hinunter nach Sairee, mache bei Art (der kleinen Thai-Agentur) unseren Weihnachts-Visa-Run klar (es geht nach Laos – mehr darüber später) und treffe dann die Truppe zum Abendessen bei Mamaaa um die beiden frischgebackenen „Open Water Diver“ zu feiern. Jetzt will ich noch herausfinden, ob David auch kommen kann, denn alle wollen ihn kennenlernen.

What a wonderful day :-)

Dienstag, 12. Oktober 2010

German guests

Alle sind zufrieden, Jörg und Franzi, Peter und ich. Wir trafen uns mit den beiden Thüringern aus der Tanote Bay wie vereinbart an der DJL Poolbar, sie bezogen einen Strand Bungalow in Tim's Silver Sands Resort und morgen werden sie mit Peter ihre ersten Unterwassererfahrungen im Pool machen.



Safety first - Sicherheit ist oberste Regel


deshalb werden der Umgang mit der Ausrüstung und alle Verhaltensmassnahmen
im seichten Wasser des Pools geübt



für's Nightlife und die Absacker stehen unzählige Beach Lounges zur Verfügung


Zum Dank luden sie uns zum Abendessen ein und wir brachten sie zu unserer
Lieblings-Thai-Köchin.



Sie betreibt ein Winzelrestaurant am Strassenrand, Bambushütte, 4 Tische, Mini-Küche, dahinter lebt die 4-köpfige Familie. Eine wunderbare Familie übrigens. Wir können mit ihr unsere Mahlzeiten besprechen (WIE spicy z.B.), uns selbst aus dem großen Kühlschrank mit Getränken versorgen, ihr kleiner Sohn hilft und ihr Mann, zum Nachtisch serviert sie uns unvergleichlich süß schmeckende Ananas, Drachenfrucht, Mango - auf Hauskosten. Jörg bezahlte für 4 Personen und 8! Flaschen Bier knappe € 25,--

Beim Nachhausekommen wurden wir Zeugen einer Polizeirazzia, direkt vor unserem Hauszugang, genau vor Tante Wu's Mini-Shop. Polizei-Pick-up, 3 Bullen, 1 von der Militärpolizei. Sie hielten jeden Scooter mit Urlaubern auf, bevorzugt jedoch junge Männer. T-Shirt hochziehen, Hosenbund runter, Rucksack ausräumen, Sitzbank hochkplappen - sie suchten, ganz klar, bewusstseinserweiternde Mittel. Das kleine, ehemalige Urlaubervergnügen, einen kleinen Joint zur Entspannung genießen,  hat die Inselpolizei zu ihrer wichtigsten Nebeneinnahmequelle gemacht. Erwischt werden heißt, 50.000 Baht cash (die der Bulle in die Tasche steckt), oder Inselgefängnis. Das sind gute 1000 €, für einen thailändischen Polizisten, ein 5-Monats-Gehalt! Noch Fragen oder wen wundert's? Wir standen am Fenster und "sahen fern", offenbar fanden sie nichts, denn alle durften weiterfahren, toller Nebeneffekt für die Beamten, dass ihnen 5 illegale Burmesen ins Netz gingen, die wurden auf den Pickup verfrachtet. An ihrer Ausweisung ist niemand interessiert, bringt doch jeder Illegale weitere 2000 Baht/Monat als Körberlgeld (viel Geld für die Bauarbeiter mit einem Monatseinkommen von 6000 Baht). Uns wundert es nicht, dass die thailändischen Polizisten sich darum reissen, auf den Inseln Dienst tun zu dürfen
Freibrief für Raubrittertum.

Nachsatz: aber sie sehen wirklich schmuck aus in ihren schwarzen Uniformen, mit Sternen und Kordeln   :-)

Auch uns steht das nächste echte Abenteuer ins Haus, zwischen dem 26. und 28. werden wir unseren ersten Visa-Run machen. Was das ist? Eine gute Idee des Governments, um den Dauerurlaubern in Thailand ein paar zusätzliche Kröten aus der Tasche zu ziehen. Ein Daueraufenthaltsvisum zu bekommen ist nämlich höchst kompliziert, oder SEHR einfach, mit sehr viel Geld, odere .... eben nicht so einfach ....und auf alle Fälle muss jeder, der einen Daueraufenthalt genehmigt kriegen will, die Landessprache beherrschen !!! finden wir gut - was würde denn die deutsche Regierung zu diesem Vorschlag sagen??

Das bedeutet also, wie fahren von unserer Insel mit der Fähre nach Chumpon, dort holt uns ein Bus ab, transportiert uns 2,5 Stunden über Land und über die Grenze nach Burma. Wir geben Pass, neue Fotos und 10 € /Person an einen Unterhändler ab und einige Stunden später haben wir ein neues Visum im Pass. 2 Monate später wiederholen wir, und viele, viele, viele andere Europäer, dieses Prozedere wieder.

Insgesamt dauert das Vergnügen 2 Tage, mit einer Übernachtung in Chumpon (bei Suri Wong in dem Stundenhotel, das wir von unserer Anreise in so positiver Erinnerung haben), einem gemütlichen Abend mit Thai-Whisky auf Cola, inmitten des quirligen Markttreibens. Also erhrlich, wir haben schon für weniger Unterhaltung 10 € ausgegeben. Und ein bißchen spannend ist die ganze Aktion auch noch! Ja Mamanori, das ist deine Schwiegertochter und ihre Abenteuerlust.

Unser nächster Ausreisetermin steht zu Weihnachten an und wir sind noch am überlegen, in welchem Grenzland wir unser bestimmt sehr außergewöhnliches Weihnachtsfest verbringen wollen.