Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







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Sonntag, 22. August 2010

Sunday August 15th – direction Port Augusta

Wir haben verschlafen, um halb zehn plötzlich verbreitet Peter Hektik im Auto, denn die Campgrounds soll man immer bis 10 a.m. verlassen haben. Leicht grantig stelle ich mich auf einen Start ohne Frühstück ein. Bis David auf seine Uhr schaut und aufschreit, fuck … es ist erst halb neun! Peter steht da und grinst, wir können schon noch frühstücken, liegen doch gut in der Zeit!


Kaum liegt die Stadt hinter uns, ist, wohin wir auch sehen, nichts ……. außer Landschaft



die Billabongs sind schon wieder beinahe ausgetrocknet




und endlich können wir einmal mit verfolgen, wie die Kerle durch die Zäune schlüpfen




ein einsamer Wasserturm als Werbeträger
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die letzten Zeugen der Zivilisation sind der highway, die tail tracks (Zugschienen) und die electric cabels (Stromleitung) – zu viel, für unseren Geschmack. Während der nächsten 250 km begegnen uns:
 
ein Road Train 














Und ein interessanter Riesen-Transport. Peter musste unser MoHo ein ganzes Stück auf das Bankett lenken, weil das riesige blaue Ding über die beiden Fahrstreifen hinausragte. Zum Glück wiesen Begleitfahrzeuge auf die nahende Gefahr hin. Der Truck donnerte mit mindestens 70 Sachen über den Highway


Indian Pacific Train – gibt es auch als Personenzug – von Adelaide (im Süden) nach Perth (im Westen) (auf dem Bild ist höchstens 1 Fünftel der Gesamtlänge zu sehen)




Schon 2 Häuser zählen hier (manchmal) als Ort und manche haben, man glaubt es kaum, einen eigenen Flughafen, besser gesagt eine Landebahn.



Gekennzeichnet mit einem eindeutigen Schild und sonst …. Wir müssen schon ganz genau hinschauen, rote Erde mit weißen Markierungen. Keine Lichter, keine Gebäude. Wir vermuten, dass es die Landeplätze für die Royal Flying Doctors sind.


Es ist so wundervoll spannend durch diese herrlichen Landschaften zu fahren. Ich kann es gar nicht beschreiben, diese optische Freiheit erfüllt auch unser Innerstes und wir sind vogelfrei!



Als die Dämmerung anbricht sind wir uns einig, wir wollen in dieser Einsamkeit die Nacht verbringen. Lieber auf Luxus wie Duschen und Heizung verzichten. Lieber wieder mit Klamotten in die Koje krabbeln, dafür die grenzenlosen Freiheit genießen und ohne Nachbarn.


Was ganz besonders wunderschön ist, das stellen wir Drei heute wieder einmal fest, ist, dass wir dieses Abenteuer gemeinsam erleben dürfen. Dass wir uns so gut verstehen, dass auch nach 6 Wochen auf so engem Raum immer noch Harmonie zwischen uns herrscht, dass wir einfach „gleich ticken“ denn das ist nicht selbstverständlich, auch nicht unter Familienmitgliedern.

Außerhalb von Orroroo finden wir ein Plätzchen und als wir parken, entdecke ich ein ganz besonderes Schauspiel – hunderte der weiß/rosa Aras bevölkern die Bäume und machen einen unglaublichen Radau



Von Baum zu Baum flattern die kreischenden Schwärme – nach welchem Muster – leider keine Ahnung – aber es sieht nach Choreographie aus


Für meine Outback Cowboys zaubere ich ein typisches, leckeres Männer-Futter.
Chilli mit Bohnen, Mais und Erbsen und kein Krümel bleibt übrig.

Samstag, 21. August 2010

August 16th – Port Augusta

Any Outback woman does everything, anywhere
(jede Outback Frau macht alles, überall)
Peter zögerte, Versprechen oder Warnung?, als die Lady an dieser Tankstelle in Kyancutta ihm mit diesen Worten den Zapfstutzen aus der Hand nahm und unser MoHo betankte.







Seit 7 Wochen sind wir nun on tour und unser Tacho sagt, dass wir runde 7000 km zurückgelegt haben. Das sind 1000 km pro Woche, ein angenehmer Schnitt und an der besagten Tankstelle in Kyancutta können wir uns überzeugen, dass es bis Perth noch 2142 km sind.


immer und immer wieder wölbt sich ein Regenbogen über unseren Weg


Nach 16 Tagen Wüste, sehen wir in Port Augusta für einen kurzen Augenblick wieder Meer. Das Südliche Polarmeer nämlich.



Die schmale Meerzunge die hoch bis Port Augusta (die am nördlichsten gelegene Hafenstadt der Südküste Australiens) reicht, wird vielleicht wärmer, aber in Albany, unten an der Südküste, erreicht das Wasser im schönsten Sommer nicht mehr als 14 Grad. Nix für Mama!

Aber das wäre was für Mama  :-)


Hinter Broken Hill überquerten wir die Landesgrenze von Queensland to South Australia und auf der Hälfte unserer Nullabor Strecke werden wir nach West Australia einreisen.
Somit haben wir dann schon NSW (New South Wales),
QLD (Queensland),
SA (South Australia) und
WA (West Australia) bereist - (zumindest kleine Teile davon)
Fehlen nur noch das NT ()Northern Territory,
VIC (Victoria) und
TAS (Tasmanien).


Die 250 km von Peterborough bis Port Augusta waren wie eine Reise
durch eine andere Welt.


 schottische mit Flechten bewachsene Felsen

Hügel um Florenz?

Toscanischer Landsitz?

    Strasse nach Kössen?

Bayerisches Voralpenland?

Wir überqueren den Harrocks Pass, dessen Spitzen sich in Nebel hüllen –
das sieht für uns definitiv nicht nach Australien aus

Kein Wunder, dass die ersten Europäer, als sie ihren Fuß auf dieses grüne Land setzten, meinten in der Heimat zu sein. Wir sind uns einig, unser Australien ist das nicht!


Weizenfelder so weit das Auge reicht und noch weiter

Die Weizenkammer of South Australia – ein perfekt landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Aber …. es sind keine Tiere mehr zu sehen, außer Nutzvieh. Beiderseits des Highways Zäune und kaum ein wildes Plätzchen für ein Päuschen. Die Natur wirkt so, so zivilisiert, domestiziert, unterjocht.


Minnipa - Weizensilo

Als das riesige Gebilde am Ende der Strasse auftaucht, halten wir es erst für eine Burg, in Wirklichkeit handelt es sich um Weizenspeicher, die uns auf der Halbinsel Eyre Peninsula in all den kleinen Orten immer als erste begrüßen. Praktisch gelegen zwischen Highway und Eisenbahn.Es ist leicht zu verstehen, was bzw. wer die Einwohner hier ernährt. Nach einigem Suchen finden wir in Minnipa auch noch einen „wilden Campingplatz“. Heute stehen gebratenes Beef mit Kürbispüree und Blumenkohl auf der Speisekarte.


Nachdem wir uns am Morgen den Schlaf aus den Augen gerieben hatten, schüttelten uns Lachkrämpfe – über den australischen Humor.


Die Übersichtskarte von Minnipa zeigt, dass der Ort so klein ist, dass man ihn mit der Lupe suchen muss – die Werbeagentur, vielleicht in Port Augusta, ließ eventuell autobiographisches einfließen.

Wir stellen uns das so vor, eine Advertising Agentur bekommt den Auftrag für diese Tafel und fragt erst einmal, wie heißt der Ort? und wo ist er? Dann gehen sie mit der Lupe auf der Landkarte auf die Suche und …. die Werbekampagne ist geboren.


Als wir uns umdrehen – schütteln wir uns noch einmal vor Lachen, denn was viele andere Nationen vielleicht dezent verstecken würden, nicht die Aussies




in großen bunten Lettern steht hier
„Betoniertes Scheißhaus“
ohne Witz – wörtlich übersetzt