Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Donnerstag, 2. September 2010

New Part of Life

Friends, jetzt bin ich am Ende meines Tagebuches Australien angelangt.
Alle Posts und viele Bilder sind hochgeladen und bereiten Euch hoffentlich einige vergnügliche, unterhaltsame Stunden.

Abschließend fasse ich zusammen
  • Australien ist jede Reise wert
  • Australien ist ein grenzenlos faszinierendes Land
  • Australier sind freundliche und hilfsbereite Menschen
  • wir sind keinem einzigen lebengefährlichen Tier begegnet
  • und die Menschen in Wilcannia sind herzlich und ungefährlich
(auch wenn der Reiseführer möglicherweise anderes behauptet)
aber
bucht kein Mobile Home bzw. Wohnmobil
die preisgünstigere aber auch abenteuerliche Variante ist ein Gespann,
ein 4x4 Geländewagen und ein Anhänger bzw. Caravan.
das bringt den Vorteil, dass man mit Pkw pur
1. auch in unwegsames Gelande kommt
2. in jeder Stadt problemlos einen Parkplatz bekomm,
3. für Kurzausflüge nicht immer alles auf- und abbauen muss.
Vor allem
  • bucht kein Apollo Motorhome
  • never rent an Apollo Motorhome
die Firma hält ihre Zusagen nicht ein,
die Fahrzeuge sind zwar neu aber von billigster Ausstattung
die Konkurenten sind definitiv besser ausgestattet
(wovon wir uns auf jedem Campground bei den Nachbarn überzeugen konnten)
auch das Google Suchresultat
Australia Travelteam Wilfrief Rogenkamp
(Buchungsagentur für Australien Camper)
solltet Ihr lieber unbeachtet lassen.


*****

Wer immer noch Lust hat uns zu begleiten, schaut einfach gelegentlich rein,
ich berichte künftig aus Thailand
live von der Taucherinsel Koh Tao

August 27th Perth / Fremantle

Endlich einmal haben die Reiseführer Wort gehalten – Fremantle war mein angepeiltes Ziel, nach all den blumigen Beschreibungen – und es hat alle Versprechungen erfüllt. I like Fremantle
hier betraten die Eroberer 1829 das Land am Swan River


der .. Mann und das Meer - frei nach Ernest Hemingway

Sozusagen als Hafen von Perth, liegt Fremantle sowohl am Indischen Ozean, als auch an der Mündung des Swan River. Verwöhnt vom Überfluss der Natur, mit einem gewissen dörflichen Charakter, herrlichen Prachtbauten aus 1900 und im Zentrum belebt von Künstlern, Malern, Schriftstellern, Musikern und bunten Hippies.



Tolle Shops, flippige Klamotten, der Fremantle Market – ein Genuss für alle Sinne (auch wieder dominiert von Asiaten und ihren köstlichen Kochkünsten) und der Cappuccino Strip (es reiht sich Cafe an Bar an Straßenrestaurant) wetteifern um die Aufmerksamkeit der Besucher.






Fremantle war verschlafen und unbekannt bis 1978 der America’s Cup, die weltberühmte Segelregatta hier stattfand. Australien konnte seinen Titel zwar nicht verteidigen, der Sieger jedoch war Fremantle, das damit seinen heutigen stylischen Status erreichte.



Was mich restlos begeistert, es scheint keinerlei Bauvorschriften zu geben, jeder darf bauen was er will und wie es ihm gefällt, das Ergebnis ist ein wunderbar kunterbuntes, kreatives Stil Wirrwarr – ein Genuss für die Sinne.







Als wir zur Rückfahrt nicht den Highway nehmen, sondern die Küstenstraße, bleibt uns der Atem weg – Fremantle Beach ist nichts für Hippies, keine Ahnung was diese Menschen arbeiten, um sich solchen Luxus leisten zu können. Volle Bootshäfen, aber nicht mit kleinen Booten, sondern mit zumindest kleinen Yachten (keine unter $ 100.000 wie Peter abschätzt). Wir fuhren an einem Boots-Parkhaus vorüber. Ja, ein 3-stöckiges!!! Bootsparkhaus voller Yachten – mir fehlen die Worte.





die Sonne überzieht den Swan River mit einem Hauch von flüssigem Gold


PS: David trifft sich heute Abend mit einem Kumpel aus Wien, dank Facebook erfuhr er, dass dieser sich gerade auch zufällig in Fremantle aufhällt. Komisch, manchmal habe ich den Eindruck, alle Welt trifft sich zurzeit in Australien.

August - 25th Perth

Perth, Hauptstadt des Westens, Millionenstadt, riesengroß, in hunderte von Suburbs (Bezirke) unterteilt. Dennoch sehr grün, sehr modern, sehr geschäftig.



Das ist unser erster Eindruck und ich bin sicher, ich mag Perth nicht. Ich mag überhaupt keine Großstädte. Ich war schon in so vielen und alle waren sich ähnlich. Ängstlich halte ich mich an der Armlehne fest, als Peter durch den 8-spurigen Großstadt Wahnsinn rattert und habe nur einen Gedanken im Kopf (ich wollte niemals nach New York – frei nach Udo Jürgens).


Scarborough Beach, die Esplanade erreichen wir pünktlich und treffen Frank und Corinna wie vereinbart, als die Sonne den Indischen Ozean zur Nacht küsst und die Kite Surfer ihr Können unter einer steifen Brise beweisen.





Der Kontakt zu den beiden entstand über Xing und wir freuen uns über das Treffen. Sie sind jung und mit „work & travel – Visum“ eingereist. Als echte Stadtkinder kennen sie nur ihren aktuellen Wohnort Perth und Sydney von einer 3-Tages-Tour. Es ist interessant, ihre Erlebnisse und Sichtweisen zu hören, aber gleichzeitig wird uns bewusst, dass sie Australien gar nicht kennen und auch nicht wollen. Vom Outback haben sie höchstens eine Zeile gelesen, Tiere treffen in der Wildnis, muss nicht sein. In den Kleinstädten ist doch nichts los. Schade, ich glaube sie verpassen viel.


Australien, das sind doch nicht die 5 Großstädte. Diese Städte wollen alles sein, europäisch oder amerikanisch, nur nicht australisch und das finde ich schade. Perth Business Center könnte genauso gut in Hongkong oder Tokio liegen, so viele Asiaten bevölkern die Straßen und die Business Bekleidungsfarbe ist einheitliches Schwarz.








Déjà-vu  2007 – mein anstrengendstes Business Jahr, jede Woche in einer anderen Europäischen Großstadt, im Flugzeug oder im Hotel wusste ich manchmal gar nicht mehr wo ich gerade war. Berlin, Hamburg, Brüssel, Mailand, Monaco, Nizza, München, Budapest – alles gleicht sich, wenn man nur die Flughäfen, Taxen und Meeting Räume in teuren Hotels kennenlernt. 70 Stunden pro Woche und kein Gespräch mit einem anderen Menschen, als den Kollegen, dem Taxifahrer, dem Receptionisten.
KEIN LEBEN.


Doch Perth zeigt sich von seinen schönsten Seiten, gar nicht so sehr der indische Ozean ist es, der das Stadtbild prägt und das Leben beeinflusst, sondern der Swan River. Nun verstehe ich, warum bei meinen Wohnungsrecherchen im Internet, die Wohnungen am Swan River die teuersten waren.
Ganz ehrlich, noch nie habe ich so viele Prachtvillen gesehen. Und das Chiemsee und Starnberg Publikum denkt es wäre exklusiv. Vergesst es, eure Hütten sind einfach Hütten – im Vergleich zu Perth.





Wir müssen ein paar Tage hier verbringen, und Perth eine zweite Chance geben.

August 24th – direction Perth

Auf den 600 km zwischen Kalgoorlie und Perth wechseln die Landschaften wie im Bildband.








Red Earth, red gum trees, landwirtschaftliche Flächen in herrlichen Grüntönen,
Überschwemmungsland und ausgetrocknete Seen.


Warnung die man ernst nehmen sollte

black Kakadus


Tagbau Goldmine


vor Perth wechseln Weizen- mit Rapsfeldern



Fortsetzung - nächster Morgen

Die Männer schlafen noch, mich lockt das Vogelgezwitscher vor die Türe. Ich blinzle in die Sonne, ein bisschen windig ist es, aber ok für die nackten Zehen, in einer Hand eine Tasse Nescafe, in der anderen meine ständige Begleiterin, die Kamera. Paparazzi ist mein Spitzname und die Männer fühlen sich manchmal wie in einer Doku-Soap – die Spielverderber.


Ich halte mich links, weil es dort eine felsige Anhöhe gibt (zur Orientierung), doch das Gezwitscher lockt mich weiter und weiter. Ein Auge auf den Boden gerichtet, um zu sehen wohin ich trete, das andere in die Baumwipfel gerichtet, wo die gefiederten Sänger unsichtbar bleiben.



Die wunder-, wundervollen red gum trees ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich.

 

Diese eigenwillig schönen Gewächse, manche tragen eine babyglatte Haut, andere Pigmentflecken und noch andere sind einfach „aus der Haut gefahren“. Stellt euch diese Rinde vor wie die Schichten einer Haut. Sie pellt sich, wie nach Sonnenbrand. Die oberste Schicht ist trocken und bröselig, aber die Schichten darunter sind ganz weich, fühlen sich an wie ganz dünne Gummimatten, oder wie Wildleder. Ein ganz wundervolles Gefühl diese Stämme anzufassen, zu streicheln, diese Elastizität - fast menschlich.




Als etwas an den Zehen sticht, wird mir bewusst, dass ich nur in meine Flip Flops geschlüpft war, Leggins und Pulli hatte ich noch vom Schlafen an. Das war vielleicht nicht die perfekte Fußbekleidung, vor allem da ich an einen der kegelförmigen Ameisenhäufen der „bull ants“ gestoßen war und die Ameisen-Krieger mit voller Angriffsstärke meine Zehen massakrierten.

Ich trete den Rückzug an und sehe irgendwann David, Gott sei Dank, so ganz genau wusste ich nicht mehr, wo das MoHo geparkt war. Die Beiden sagen nichts außer, du warst aber lange weg, so ungefähr eine Stunde.

Toll, mein erster Ausflug so ganz allein, im wilden Australien – na ja, Outback Girl eben :-)


Perth rückt näher und das erkennen wir unter anderem am neuen Verkehrsaufkommen. Wir sind es seit 1 Monat gewöhnt, höchstens gelegentlich einem Truck zu begegnen, oder einem anderen Nomaden, oder einem hochbeinigen Outback 4 Wheeler, doch nun überholen uns Kleinwagen und keiner grüßt mehr. Das gefällt mir schon mal gar nicht.

Die Dämmerung rückt näher und die beiden letzten in der Karte verzeichneten Campgrounds gibt es offenbar nicht mehr, oder, wir haben sie übersehen. In Midland, das wir für ein ziemliches Provinzkaff halten, schicken uns wohlmeinende Informanten in immer wieder falsche Richtungen, bis wir nach 3,5 stündiger Suche endlich den Campground finden.

Unsere Nerven liegen blank und zum ersten Mal zeigt sich so etwas wie Lagerkoller bei uns Dreien. In genau 2 Monaten haben wir 10.000 km mit dem Motorhome zurückgelegt, inkl. Flug sind es sogar 35.000 km und wir sind ziemlich erschöpft. Genauer gesagt haben wir im Augenblick genug vom Fahren und wollen uns ausruhen.

Peter hat Frank angerufen, einen Xing-Kontakt und wir werden ihn und seine Freundin Corrina morgen in Perth treffen.

August 22nd – Kalgoorlie-Boulder

Es hat etwas, am späten Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang in einer Goldgräberstadt „einzureiten“.



Kalgoorlie-Bolder, Gold City of West, mitten in der roten Wüste, die immer noch erfolgreichste Goldgräberstadt Australiens, mit Prunkbauten aus dem 19. Jahrhundert und derzeit ca. 30.000 Einwohnern.




Die Gold-Stadt glüht in der untergehenden Sonne in den herrlichen Ocker-Farben des Outback


Wo es um Gold geht, sind Abenteurer und Glücksritter zur Stelle und wo viele Männer viel Geld verdienen, sind geschäftstüchtige Frauen nicht weit. So gibt es in Kal (wie es die Bewohner kurz nennen) ebenso viele Bordelle wie Kirchen. (Wahrscheinlich wurde nach jeder weiteren Bordelleröffnung schnell eine Kirche zur Sühne erbaut – ist meine Erklärung) Die in den großen Minen angestellten Arbeiter, das hat „Ehemaliger“ Dave gestern erzählt, arbeiten 6 Monate im Jahr und verdienen dabei 90.000,-- Dollar, das klingt erstmal nicht schlecht, ein guter Arbeiter kann pro Tag in Kalgoorlie sogar 1.200 bis 1.500 verdienen. In manchen Minen (mit chinesischen Eignern) zahlen sie aber nur noch 300,--/Tag für 12 Stunden Arbeitszeit! Übrigens, auch Outback Woman machen diese Jobs, sie müssen nur arbeiten können wie die Männer.


Doch, es ist längst nicht mehr wie in der guten alten Zeit. Die Schürfrechte werden heute von Investment Unternehmen auf gewisse Zeit gekauft, und deren Gier ist grenzenlos. Dafür bezahlen sie ihre Arbeiter immer schlechter während diese unter immer schlechteren Arbeitsbedingungen schuften. Vorbei sind die glücklichen 60er, als Gewerkschaften Rechte für die Prospectors erkämpft hatten. Depressionen sind die Folge und eine enorm hohe Selbstmordrate unter den Männern. Aber warum kommen sie trotzdem, worin liegen Reiz und Verführung? Viele von ihnen geben den Großteil ihres Verdienstes in der Stadt auch wieder aus. 1000 Dollar versoffen am Wochenende, no problem, das ist der Durchschnitt. Warum das? …..

Die Barbesitzer zumindest, meinen das Erfolgsrezept zu kennen – Sex sells – und das allerorten.
 
 
 
Skimpys Tab ist das magische Zauberwort und die schwarze Tafel darunter zeigt, worum es geht – Bedienungen in Dessous – das bietet hier jede Bar, um den Goldgräber das hart verdiente Geld rasch wieder abzunehmen. Wildwest Romantik pur :-) und …. sie funktioniert unverändert!
 
 
 
 
 
Auf unserem riesigen Campground, sind weniger Reisende anzutreffen, als Minenarbeiter. Das sind die Glücksritter, die hier das Abenteuer, das große Los, das schnelle Geld suchen und natürlich die prickelnde Unterhaltung.
 
 
 
 
 
Zu Beginn des Goldrausches fanden die Prospector‘s (Goldgräber) die Nuggets noch an der Erdoberfläche, einfach ausgespuckt von Mutter Erde. Heute reißen Sprengungen tiefe Wunden in ihren Leib und rund um die Minenstädte sieht die Landschaft aus, wie nach Bombenangriffen.


Nachdem Dave Saturday night downtown den Märchenprinzen gab, gefällt ihm Kal gar nicht mehr. Die Preise sind wahrlich exorbitant (sogar für australische Begriffe) und der "Tanz ums goldene Kalb“ geradezu pervers, wie er sagt. Ein einziges Sodom und Gomorrha. Die halbnackten Bedienungen setzen ihre Preise, nach Augencheck der Person, willkürlich fest. So ändert sich der Kurs für ein Bier von Mal zu Mal und je durstiger oder gieriger der Mann wirkt, umso teurer wird es. Das Personal ist entsetzlich unfreundlich, in manchen „Hotels“ wird kein Getränk verkauft, wenn nichts gegessen wird, Aborigines haben in die meisten Lokale gar keinen Eintritt.


Pete nennt es Geschäftssinn,
Dave einen kapitalistischen Feldversuch, bei dem ihm übel wird.

Das gleiche machen die Taxifahrer. Eine Driverin wollte von David alleine schon fürs Einsteigen $ 7,-- kassieren, zuzüglich Fahrtgebühr! Ein anderer Driver fuhr ihn dann aber für $ 6,-- zurück zum Campground.

Es ist, wie ich vermutet hatte, eine Männerstadt. Nach Davids Einschätzung kommen 20 Mann auf ein weibliches Wesen. Könnt ihr euch vorstellen, was das bedeutet? Die Outback Girls and Women reisen von sonst wo an, um es hier richtig krachen zu lassen. Schönheit oder Attraktivität müssen sie nicht mitbringen, mit jedem Schluck Alkohol werden sie sowieso bunter und schillernder….

Allerdings gibt es, seit Sydney und Brisbane, die ersten Shops, die wirklich schicke und extrem elegante Klamotten im Fenster haben. Denn auf dem Land, speziell im Outback, hatte ich den Eindruck, dass der letzte fahrende Lieferant 1985 durchgefahren war.

Pete hat gleich wieder DIE Geschäftsidee – eine Bar in Kal aufzumachen – ich bin schon ziemlich sicher, dass dies so gut wäre, wie die Lizenz zum Gelddrucken, aber wollen wir das? Nein, eigentlich nicht wirklich. Außerdem können wir uns nicht einigen, wer von uns Dreien topless (oben ohne) hinterm Tresen stehen soll :-)

Eigentlich hatten Pete und ich vorgehabt, hier endlich einmal ein Fass aufzumachen, es richtig krachen zu lassen, aber jetzt hat uns David die Stimmung versaut. 200-300 Dollar an einem Abend auszugeben, für äußerst zweifelhafte Unterhaltung, scheint uns zu viel. So verbringen wir einen langweiligen Tag (ich, mit dem Hochladen meiner Posts, pro 5 Posts bezahle ich $ 12,-- für die Internetnutzung! der Wahnsinn! ), die Männer mit Computerspielen, bis die Waschmaschine ihre Dienste erledigt hat.


Leider sieht das hier bei weitem nicht nach Erfolg aus. Dauercamper,
manche sogar mit Frau und Kindern,
die wie Süchtige wirken und keinesfalls bereit, ihren Traum aufzugeben.

Der Regen lädt auch nicht dazu ein, outdoor Erkundigungen anzustellen und so fällt mein Plan vom Goldwaschen, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser. (Obwohl ich die hardcore Goldgräber, jetzt am Sonntag-Nachmittag, schlammverkrustet von ihren Claims kommen sehe und ihre Büchsenbohnen löffeln. Regen no problem)





Fortsetzung - Montag


Statt direkt nach Perth weiterzufahren, nutzen wir das heutige Sonnenwetter doch noch für einen Minenbesuch. Schließlich will ich vom ganzen Gold graben wenigstens etwas sehen.




Männerspielzeug – bewegt 220 Tonnen Erz



ein Rad hat 3 m Durchmesser und 150 cm Breite
(ich stehe! hinter dem Riesenrad) und kostet $ 35.000,-- 


Die Führung wird von alten  "Kumpels"durchgeführt und ist ungeheuer beeindruckend. (Ich schätze unseren Führer auf ca. 75, als er dann sein Baujahr erwähnt, oh Schreck - wir sind gleichaltrig) Was diese Männer, damals wie heute, leisten, ist unvorstellbar harter Knochenjob. Und, wie leider überall auf dieser Welt, die Arbeiter bleiben die Armen, vom Vermögen sehen SIE nichts.

Der Goldrausch begann vor ca. 100 Jahren und damals lebte ein Goldgräber so


Wellblechhütte

 

kein Regen, kein Wasser


Neuankömmlinge hausten erst mal im Zelt


bis zu solchem Luxus führte ein steiniger Weg



Seit 50 Jahren und bis heute wird mit solchen Presslufthämmern gearbeitet –
12 Stunden/Tag, Gewicht 60 kg, vielfach über Kopf
 
 
 
 
heute haben die Stollen elektrische Beleuchtung, vor hundert Jahren gab es Kerzenlicht, danach Karbidlampen
 
 
 
1 Unze (31 Gramm) so groß wie ein Daumennagel – Tagespreis $ 1.385,-
 
Goldbarren von ca. 2 kg Gewicht im Wert von $ 160.000,--
 

1 Tonne Gold (1000 kg!) hat ein ca. Format von 33 x 33 x 33 cm (1 Kubik Fuß wie die Miner sagen)

Kaum liegen Goldrausch, Minen, Krater und Abräumhalden hinter uns, verschluckt uns der world‘s largest red gum tree forrest. Rechter Hand begleitet uns dabei eine riesige Water Pipeline, die Kalgoorlie mit dem lebensnotwendigen Nass versorgt. (In einem Gebiet das derzeit schon wieder unter Wasserknappheit zu leiden hat)
 
 
 
Eine pittoreske Science Fiction Szenerie. Doch dazwischen wächst neues Gras. Überall in dieser staubtrockenen Landschaft trägt neues Leben den Sieg über alle Katastrophen davon. Und so wird es immer sein.
 
 

 
Als wir ein schönes, großes, freies Plätzchen gefunden haben, entdecken wir ein Geschenk, das frühere Reisende zurückgelassen haben. Eine Feuertonne. Das löst Jubel aus bei uns.
 
 
Holzsammeln, Feuer machen, Bier aufmachen – gute Nacht.