Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Samstag, 18. Juni 2011

Fox


Ich möchte einen Bewegungsmelder mit Kamera laufen haben, denn was unser kleiner Hund "Füchslein" liefert, ist manchmal Oskar verdächtig. Der Kleine hat eine Mimik - saagenhaft. 
Eines Morgens hatte ich kein Futter fuer ihn. Da kommt er angeschwänzelt und guckt so flehend, nach dem Motto "kannst du meinen Magen knurren hören?" So arm, der Kleine, also bitte ich Peter noch rasch Hundefutter zu holen, bevor wir ins Office fahren. Während wir auf "Essen auf Rädern" warten, hole ich mir ein hartgekochtes Ei aus dem Kühlschrank. Ich schäle es und Füchslein verfolgt jeden Handgriff. Ich beisse die Eiweisskappe ab und biete sie ihm an. Er guckt misstrauisch, nimmt sie vorsichtig, hält sie sachte zwischen den Zähnen, rümpft die Nase und lässt das Stück dann fallen. Mit schief gelegtem Kopf teilt er mir sodann mit, dass das gar nicht "das Gelbe vom Ei" ist. Ich nehme zwei kleine Bissen und seine Nase zuckt, ich lasse ihn schnuppern und dann nimmt er mir die Eihälfte ganz vorsichtig aus den Fingern. Legt sich in die Wiese, hält das Ei mit den Pfoten fest und leckt jedes winzige Krümelchen des harten Eidotters heraus. Ich schwöre sein verklärter Gesichtsausdruck signalisiert "DAS ist das Gelbe vom Ei". Weitere 5 Minuten dauert es dann, bis er das Eiweiss auch verspeist hat. Ich bin sicher, das tut er nur mir zuliebe.





Spät abends macht er plötzlich Radau, ich schaue vor die Tuere, sehe im ersten Moment nur Papa mit seiner Neuen, den ugly Bruder und Füchslein, der bellt wie verrückt, aber nicht einen aus seiner Familie an, sondern einen 15 cm grossen schwarzen Skorpion, der über die Terrasse auf Peters Schuhe zusteuert. Der Kleine steht da wie ein gelernter Wach/Jagdhund und verbellt diesen Feind. Der Skorpion verharrt in Angriffsstellung mit hochgebogenem Schwanz aber als sich nichts weiter tut, verzieht er sich hinüber in Nachbars Garten. 
Am Morgen warne ich Nora, denn nach Thai Style hat sie auf ihrer Terrasse alles abgestellt was sie nicht braucht, ideale Bedingungen fuer nachtaktive animals, die sich tagsüber verstecken wollen. No problem, beruhigt sie mich, I haeb herb ... help if you haeb poison, from scorpion or snake or from too much alcohol. hahaha ... herb help!! Na dann ... bin ich ja beruhigt. 


Gestern war ein ganz besonderer Tag im Leben unseres jungen Hundes. Hundeträume ... von ihm monatelang zielstrebig verfolgt .... wurden wahr. Er durfte ins Haus :-)
Was war geschehen? Mit hängenden Ohren trabt er abends an, stutzt vor dem Eingang - wo ist meine Matte? Schon vergessen, dass du die gestern zerlegt hast? Papa muss erst eine neue besorgen. Unruhig dreht er eine Pirrouette und lässt sich dann seufzend auf dem Fliesenboden nieder. Hast du gar keinen Hunger frage ich ihn, guck mal, da steht dein Futter schmeichle ich und zeige auf das Trockenfutter. Er wirft einen gehorsamen Blick und seine traurigen Augen fragen, hast du nichts gutes gekocht Mama?  Nein, habe ich nicht. Ich war heute nicht im Office, hatte Grossreinemachen und Zuhause habe ich keine Küche. Kaffee gibts und Tee und die bekannten hartgekochten Eier ... aber das meint er nicht. 
Ein tropisches Gewitter tobt sich gerade wieder über uns aus und ich verziehe mich mit meinem Buch ins Haus, lasse die Türe ein Stück offenstehen. Er schaut und wittert und macht einen zögerlichen Schritt ins Haus. Wird mich Mama gleich mit dem Besen hinausjagen, wie die Thais es handhaben und alle Hunde es offenbar gewohnt sind? Ich konzentriere mich auf mein Buch und er wagt sich ein paar Schritte näher. Na komm mein Füchslein, hast du Hunger, was ist denn los mit dir? Ängstlich schaut er über die Schulter, die Ohren angelegt .... vor wem hast du denn solche Angst? Das Rudel, Papa, hat ihn wieder auf seinen Platz verwiesen.  Ich sammle auf der Terrasse Fress- und Wassernapf ein, placiere sie im Haus und schliesse die anderen aus. So, erkläre ich ihm, jetzt ist gut, keiner kann herein, ich passe auf dich auf, jetzt kannst du in Ruhe fressen. Er traut dem Frieden nicht, sieht sich um, beschnuppert den kurzen Weg zum Kühlschrank, beäugt misstraurisch den surrenden Ventilator und beschliesst schlussendlich, unterm Tisch wäre ein guter Platz, wenn .... ja wenn da ein Hundebett wäre, nicht der nackte Boden. Endlich nimmt er ein paar Knusperchen aus meiner Hand, schleicht erneut unter den Tisch, springt unruhig wieder auf, trinkt Wasser und lässt sich wieder mit ein paar Bröckchen locken. Ich packe zwei alte Sitzkissen unter den Tisch. Was hältst du davon, will ich wissen. Er überlegt, schnuppert, testet ..... dann lässt er sich seufzend darauf nieder. Jetzt haben wir einen neuen Mitbewohner - morgens schläft er sich brav aus und erst wenn ich mich verschlafen zur Kaffeemaschine taste, steht er schwanzwedelnd vor der Türe.



Frisch gebadet und vom Großteil seiner Parasiten befreit, entwickelt er sich immer mehr zum Prachtexemplar eines Wachhundes. Schön, dass du uns adoptiert hast, Fox.