Jetzt hab ich aufgehört zu zittern, also versuche ich zu schreiben.
Gerade eben habe ich es mir auf der Terrasse bequem gemacht, mit einem Löffel Erdnussbutter und Eiswasser zum Mittagessen und einem neuen Krimi, mit Sitzkissen die Bank gepolstert und meine Beine auf der Brüstung zum Sonnen ausgebreitet, bevor ich mich in das Buch vertiefe, schwenkt mein Blick nach oben, zu den Bambusrollos .... und .... du mein Gott!!! eine Schlange!!!! Ich vergesse, dass ruhig verhalten angesagt wäre, im Gegenteil, hastig springe ich auf, aber sie hat gerade ihren Kopf hinter den Bambusstäben, sieht mich nicht und so drücke ich mich ins Haus. Bleibe im Schutz der Türe stehen und beobachte sie. Jetzt erkenne ich die dunkelgrüne Zeichnung, das gleiche Exemplar, das ich schon bei unserem Scooter Parkplatz fotografiert hatte. Gut, ich hab sie erkannt, und nu ????
Sie hat es nicht eilig, windet sich vor und hinter den Bambusvorhang und ich frage mich, wie und woran hält sie sich fest? Als wäre es die Horizontale, so unbeschwert bewegt sie sich über Wand und Rollo nach oben.
Als erstes greife ich mir den Fotoapparat und knipse sie, als nächstes überlege ich ..... Machete holen und ihr den Kopf abhacken? Aber, wie nahe komme ich an sie heran?
Die Machete hat ja nur einen kurzen Messerstiel. Ist sie giftig oder nicht? Ist sie aggressiv? Vielleicht stößt sie viel schneller zu und beißt, als ich die Waffe zum Einsatz bringen kann. Schließlich wäre das mein erster Macheteneinsatz gegen ein Lebewesen. Nur, eigentlich will ich sie auch nicht töten. Wenn sie mir nichts tut.
Ausdiskutieren kommt nicht in Frage, abwarten will ich auch nicht bis sie vielleicht freiwillig mein Terrain wieder verlässt.
Ich hole den Schrubber aus dem Bad. Als sie sich von der Oberkante des Rollos nach unten hängen lässt stoße ich zu, zwei Mal, den beim ersten Mal kommt sie nur ins Schaukeln, doch dann stürzt sie ab, 1 Stockwerk tief nur, denn unten landet sie auf den breit ausladenden Blättern der raumhohen Bananenstaude.
Ich habe das Gefühl, die ganze Zeit die Luft angehalten zu haben. Alles gut gegangen, ich schlage nach bei Wikipedia und finde diese Informationen:
Chrysopelea ornata ornatissima
Grüne Schmuckbaumnatter
Thai: (ngu kieo lai dok mak)
Länge: bis 140 cm
Verbreitung:
Die Grüne Schmuckbaumnatter ist über ganz Thailand verbreitet.
Lebensraum/Verhalten:
Chrysopelea ornata ornattissima ist eine recht anpassungsfähige Schlange. Sie ist sowohl in Wäldern als auch in Plantagen, Gärten und Häusern anzutreffen. Man findet sie sogar auch regelmäßig in der Innenstadt von Bangkok und Pattaya. Da sie sich sowohl von Nagern als auch von Geckos und anderen Echsen ernährt, ist sie auch recht häufig an und in Häusern zu finden. Die tagaktiven Schlangen können sehr gut klettern und sind extrem schnell.
Gefahr
Bei Gefahr, sofern sie nicht fliehen können, beißen sie sofort zu. Die Gattung Chrysopelea gehört zu den Trugnattern. Das Gift ist jedoch derart schwach, dass es beim Menschen keinerlei Wirkung zeigt.
OK, sie wird mich also nicht töten, aber trotzdem will ich sie nicht näher kennenlernen. Sie ist also hinter unseren Geckokindern her, von denen eine Unmenge sowohl die Terrasse als auch das Haus bevölkern und wir vermuten, dass die Geckogelege sich unter dem Dach befinden.
Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass dies nicht die letzte Begegnung mit ihr oder einer ihrer Verwandten gewesen sein dürfte.
Für den Augenblick hat sie mir den herrlichen Sonnenschein verleidet und ich werfe ziemlich kritische Blicke nach draussen :-(
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Wie du ja weißt, liebe ich Schlangen ja über alles.
AntwortenLöschenAuch wenn sie nicht wirklich gefährlich sind, gehe ich ihnen doch lieber aus dem Weg.
Gott sei dank habt ihr bis jetzt ja nur ungefährliche Tiere kennen gelernt, ich hoffe auch,dass bleibt so!
Machts gut, Bussi Elisabeth