Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Donnerstag, 27. Mai 2010

Mother's nightmare

(25. Juni 2010)
Davids aktueller Tripp führt von Sydney in Australien nach Cancun in Mexico (und weiter nach Merida)

Das sind ca. 14.400 km und 16 Stunden Zeitunterschied (die Uhr läuft bei diesem Flug rückwärts)
Naja, erstmal sind das nur Zahlen .... und ich errechnete anhand meiner Zeitzonentafel, dass er um 02:30 (unserer Zeit) in Cancun ankommen müsste und wir vereinbarten, dass er nach glücklicher Landung eine SMS schicken würde.
Meine eingebaute Mutter-Uhr weckte mich pünktlich um 02:30 (das kann ich - dafür brauche ich keinen Wecker). Keine SMS. Ich lauerte - das Handy auf dem Nachtisch - bis 04:30, keine Nachricht. Ich hielt es nicht mehr aus. Warum meldete er sich nicht? Was war los?

Stellt euch vor ... es ist dunkel, kein Lebenszeichen vom Kind und die täglichen Nachrichten über Flugzeugabstürze, Kidnapping, Brände, Überflutungen .... laufen in Endlosschleife in eurem Kopf ab.
Ich stürzte an meinen Schreibtisch, Laptop an, Nachrichten checken .......... kein Flugzeugabsturz - guuuuut! Flo anrufen in Mexico, dort war es gerade 21:00 und der war frisch und munter ... hi! wo ist der David, bei mir hat er sich noch nicht gemeldet, rief er. Bei dir auch nicht? stöhnte ich.

Wo war David, was war geschehen? Ich bettelte, Flo, kannst du nicht in Cancun am Airport anrufen ... ich kann doch kein Spanisch! Ja logo, war die Antwort, mach ich, aber reg dich nicht auf, auf den David ist hundertprozent Verlass, der meldet sich schon, dem ist nichts passiert, was soll denn schon passieren? Na mir fielen auf Anhieb eine Million schrecklicher Dinge ein, die meinem Kind passieren könnten.

Ich machte mir einen Kaffee. Das half mir ein wenig, es war ein kleines Stück vertraute Normalität. Meine zitternden Hände hielten die heiße Tasse und ich überlegte. Wer konnte mir helfen, woher konnte ich eine Auskunft bekommen? OK, die Flughäfen! Davids Route führte von Sydney nach Los Angeles, von dort nach Atlanta, weiter nach Cancun. Flo wollte in Cancun nachfragen, ich googelte nach den Telefonnummern des Airports in L.A. Nummern fand ich, keine einzige funktionierte. Wieder rief ich bei Flo an - auch die hinterlegten Nummern für Cancun funktionierten nicht, oder, es ging keiner ans Telefon. Atlanta - der zweite Zwischenstopp. Inzwischen überlegte ich, er konnte ja einen Flieger verpasst haben, vielleicht war er bei einer Zwischenlandung eingeschlafen? Oder er war in Sydney gar nicht abgeflogen? Zum hundertsten Mal wählte ich seine Handynummer an. Abgeschaltet, hinterlassen sie eine Nachricht! Mein Blutdruck war auf 780!

Endlich, in Atlanta hob jemand ab! Ich sprudelte los, schilderte mein Anliegen und hatte Glück. Der junge Mann zeigte Verständnis und da ich die Nummer des E-Tickets hatte (Gott sei Dank, hatte ich den Flug gebucht) konnte er mir aus der Passagierliste bestätigen, dass David alle 3 Flüge benutzt hatte.
Gut, soweit, so gut. Er war geflogen und alle Maschinen waren heil gelandet. In Cancun allerdings mit 1 Stunde Verspätung. Aber wo war er dann? Er müsste im Bus von Cancun nach Merida sitzen, wo er Flo treffen wollte. Wieder telefonierte ich mit Flo. Der war noch keinen Schritt weiter. Wusste nur, dass der letzte Bus ab Cancun um 24.30 ging und ca 4 Stunden später in Merida ankommen würde. Ich war am Ende mit meinem Latein.

Um 7 stand mein Mann auf und fand mich Häufchen Elend am Schreibtisch. Er hörte sich die Story an und entschied, wahrscheinlich funktioniert sein australisches Handy nicht in Mexico. Das hat ganz bestimmt kein Roaming. Daran hatte ich nicht gedacht und David? bestimmt auch nicht.

Schatz entschwand zu einem Termin, nachdem er mir nochmals versichert hatte, unserem Großen ist nichts passiert, das würde ich spüren. Ich konnte mich nicht wegbewegen vom Schreibtisch. Im Minutentakt rief ich die verschiedenen Nachrichten ab und überzeugte mich, dass keine Meldungen aus Mexico auftauchten. Keine Terroranschläge auf den Flughafen Cancun. Kein Drogenbaron verhaftet und mein Sohn gleich mit.

Im Tageslicht wurde ich allmählich ruhiger und horchte in mich hinein, nein, auch ich glaubte nicht mehr wirklich, dass meinem Großen etwas Schlimmes widerfahren wäre. Denn wenn, dann würde er nach mir rufen und das würde ich spüren - ich weiß es!

Das Telefon läutete - unterdrückte Nummer - David dran! Hi Mam, fröhlich klang seine Stimme, wo bist du rief ich, bei Flo, wo sonst? Mam, du brauchst dir doch nicht solche Sorgen machen, mir passiert schon nichts! Alles ist gut, presste ich erschöpft heraus, wo warst du denn die ganze Zeit? Na ja, insgesamt 30 Stunden unterwegs, kein Handyempfang in Mexico, keine Telefonzelle in Cancun von der aus er ins Ausland hätte telefonieren können, mit Mühe den letzten Bus nach Merida erreicht und dann noch das Hostel von Flo gesucht und gefunden. In Mexico war es 04:00 früh und David reif fürs Ausschlafen.

Bei uns war es 10:00 und ich .. das Adrenalin löste sich auf und hinterließ totale Erschöpfung. Ich rief meinen Mann an und er lachte: ich hab's dir doch gesagt!
Mütter, könnt ihr mich verstehen?

5 Kommentare:

  1. Hallo liebe Moni,
    Gott sei Dank ist alles gut gegangen
    sei umarmt
    Deine Freundin für immer und in jeder Situation ..

    AntwortenLöschen
  2. Danke Mona, ich liebe Dich :-) auch für immer!

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Monika,
    einmal Mutter, immer Mutter, ich kann dich gut verstehen, ich glaube, ich hätte ähnlich reagiert, auch ich habe immer Sorge, wenn unsere Kinder unterwegs sind.
    die Krux mit der Überall-Erreichbarkeit durch Handy, mail oder sms ist, dass- wenn diese Medien NICHT funktionieren, man eben sofort in Sorge ist. Und diese Unwägbarkeiten bedenkt man oft nicht. Früher konnte man eben keine sms schicken, und man war zwar auch ängstlich, aber vielleicht nicht so, ich weiß nicht. Wenn meine Tochter mir verspricht, sie ruft gleich an, und sie tuts nicht, dann kommt auch bei mir sofort Panik hoch... ja, so ist das als Mama!
    das Loslassen und vertrauen ist eine lebenslange Aufgabe!!
    Ganz herzliche Grüße, cornelia

    AntwortenLöschen
  4. Genau, liebe Cornelia, da sind wir wieder beim Thema "Vertrauen/Grundvertrauen/Selbstvertrauen" und bei unserer Lebensaufgabe, ich bin sehr froh, dass ich diese habe :-) LG Monika

    AntwortenLöschen
  5. Oh man, das kann ich so gut verstehen, das wirklich Schlimmste auf der Welt für eine Mamma ist Angst und Sorge um die Kinder, wenn man absolut nichts machen kann, nur warten und hoffen!!!

    AntwortenLöschen