Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Dienstag, 20. Juli 2010

Queensland – Australiens Florida

Seit Saturday Night in Claireview verbrachten wir zwei weitere Tage on tour – am Montagnachmittag erreichen wir unser Ziel Cairns. 1700 km sind eine harte 3-Tagestour, denn ein australischer Highway ist eher vergleichbar einer deutschen Landstraße mit mehr oder minder schlechtem Belag und mehr als 100 km/h sind nicht erlaubt und nicht immer zu erreichen. Cairns ist eine herbe Enttäuschung. Ich weiß auch nicht woher, aber unsere Vorstellung hatte mehr mit einem Fischerdorf und einigen Tauchbasen zu tun, als mit einem Tourismusballungszentrum, denn das ist Cairns. Eine Kleinstadt im Dienste des weltweiten Tourismusgeschäftes, alle Shops und alle Marken der Erde sind hier vertreten. Der Rubel rollt gewaltig auf Kosten des Great Barrier Reefs und lockt jährlich Millionen von Menschen aus aller Welt an.


Enttäuschung hin oder her …… jetzt werden wir versuchen, das Beste daraus zu machen, meine Männer werden am Reef tauchen und unvergessliche Unterwassereindrücke mitnehmen und ich werde versuchen, ein Stückchen ursprünglichen Strand zu finden …. aber das sieht im Moment nach einer echten Herausforderung aus.

Die Fahrt war spannend, führte uns durch wechselnde Landschaften, trockene Steppe bis tropischen Regenwald, erste Termitenhügel entdecken wir zwischen Mangobäumen, die Zahl der Kokosnusspalmen mehrt sich.


Eine Bananenplantage reiht sich an die nächste. Das Bild zeigt, dass die Bauern die Bananenstauden in Tüten wachsen lassen. Das ist gut so – besonders für die Fruit picker (Erntehelfer), denn Bananenernte ist erstens harte Arbeit und zweitens Teamwork und drittens nicht ungefährlich.


Einer umarmt die große, schwere Bananenstaude und der andere schlägt sie mit der Machete ab. In der Regel handelt es sich um Kids zwischen 18 und 20 die work & travel machen und ihr Reisebudget mit Erntearbeit aufbessern. Die schlechteren Karten hat immer der Umarmer – entweder, weil ihn die


kleinen dünnen Baumschlangen beißen (was ca. 2 Wochen Krankenhausaufenthalt nach sich zieht), oder weil ihm sein Teampartner mit der Machete, im günstigeren Falle tiefe Wunden zufügt, im schlechteren Finger oder die Hand abhackt (auch das verlangt ausreichende medizinische Versorgung). Kein Witz – bei Arbeitsbeginn erhalten sie ein briefing – ungefähr so: in den Bananenpalmen sind Schlangen – seid vorsichtig, die Machete ist scharf – passt auf, dass ihr weder euch noch einen anderen verletzt – that’s it. Dann geht die Maloche los ……. Diejenigen die bäuchlings auf den Erntewägen liegen und Früchte vom Boden ernten sind auch nicht besser dran. Eine asiatische Freundin Davids, hob eine Ananas hoch, in dem Augenblick, als eine brown snake sich gerade in die Frucht verbiss. Die Kleine warf reflexartig Frucht samt Schlange von sich, sprang auf und verfiel in einen schockartigen Zustand, kündigte kreischend den Job per sofort und wollte künftig lieber hungern, als sich auf diese Art und Weise noch einen Dollar zu verdienen.

Aligator creeks werden abgelöst von Snake Creeks und am Straßenrand verringert sich die Zahl der totgefahrenen Kängurus und wird ersetzt durch totgefahrene Schlangen.

Etwa 200 km vor Cairns verändert sich die Vegetation, die Landschaft wird bergig und dunkelsaftiggrün, wir durchqueren den Girringon National Park einen tropischen Regenwald und den weltweit einzigen Lebensraum der Kasuare.


der direkte Nachfahre der Dinosaurier hat kaum noch eine Überlebenschance

Noch in D sahen wir eine Dokumentation über diese riesigen Laufvögel, noch größer und schwerer als die Emus. Jedes Paar beansprucht ein riesiges Revier und durch die fortschreitende Besiedelung schrumpfte ihr Lebensraum. Heute stehen sie unter Naturschutz, werden in menschlichen Gärten, in denen sie nach leicht erreichbaren Lebensmitteln suchen, eingefangen und an geeigneter Stelle wieder ausgewildert, um ihr Überleben doch noch zu sichern.

Es ist immer noch Winter, Januar um es genau zu nehmen und am Vormittag messen wir angenehme 28 Grad, laue Abende verbringen wir beim BBQ (Grillen) und bei höchst angenehmen Nacht-temperaturen können wir alle Fenster geöffnet lassen und fühlen uns weder zu kalt noch zu schwül. Perfekt einfach – nicht umsonst nennt sich Queensland auch sunshine state und ist das australische Florida – ein Zufluchtsort für Senioren – von denen wir immer mehr auf unseren Rastplätzen kennenlernen. Aus Sydney kommen sie oder aus Melbourne, wo es jetzt immer noch ungemütliche winterliche Temperaturen hat und auch sie sind neugierig auf ihr Land. Ganz gemütlich gehen sie es an, manche haben sich alte Schulbusse umgebaut, mit Krücken und sogar im Rollstuhl sind sie unterwegs und sie freuen sich wie wir, über jede neue Bekanntschaft die sie schließen.

Am Straßenrand kaufe ich bei einem Bäuerlein 2 Tüten voll Gemüse und Obst – Kartoffeln, Papaya, Ananas, Bananen, Frühlingszwiebeln – alles frisch geerntet, für gesamte 10,-- $ (7,-- €) und ein Glas Relish aus Ananas, welches uns heute zu Grillfleisch und Kürbisstampf deliziös mundete. Kostenlos dazu gab es den fröhlichen Wunsch „have a nice day“!

Jetzt, um 22.00 Uhr sind meine Männer on tour – Cairns Nightlife erkunden. Ich habe keine Lust dazu, hänge lieber meinen Gedanken nach und meinen wunderschönen Erinnerungen. Morgen werden wir diverse Tauchbasen abklappern um für David den OWD Tauchkurs zu buchen und Tauchgänge für Peter organisieren ……

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen