Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Dienstag, 20. Juli 2010

Queensland - wie im wilden wilden Westen

Vor 3 Tagen kehrten wir der Millionenmetropole Brisbane (gerne) den Rücken und haben inzwischen knappe 1000 km in Richtung Cairns zurückgelegt. Die Luft ist seidenweich, hier duftet sie oft nach karamellisiertem Zucker, anstelle des Eukalyptus im Regenwald und die Temperaturen werden jetzt tropisch. Ich genieße die Wärme, kann ich doch endlich wieder ohne Arktikausrüstung ins Bett gehen.


Gar nicht weit außerhalb der Stadtgrenzen kommt grenzenloses Freiheits-Feeling auf.






Endlose Weiten mit Weideland, mit gelegentlich schwarzen Rinder- und weißen Büffelherden, Zuckerrohr



(höher als die Maispflanzen in Bayern) es ist gerade Erntezeit und es wird mit Zügen! von den hektargroßen Ernteplätzen geholt und in nahegelegenen Raffinerien verarbeitet.




Die Landschaft wechselt auf Buschland mit dem einen oder anderen kleinen Buschfeuer. Das 1 m hohe Buschgras leuchtet so unglaublich wunderschön in rotgolden aber ich kann mir vorstellen, dass eine achtlos aus dem Auto geworfene Kippe, im trockenen Sommer, zu einer verhehrenden Brandkatastrophe führen kann. Niemand bei klarem Verstand würde hier einfach von der Straße in den Busch laufen, denn er ist Wohngebiet vieler Schlangen, die im Dickicht sicher sind vor den Greifvögeln, ihren einzigen natürlichen Feinden.


Wir überqueren Creek um Creek (bedeutet Bach) mit abenteuerlichen Namen und je weiter wir uns nordwärts bewegen, umso öfter lesen wir den Namen „Aligator Creek“ und entsprechende Warnschilder.


Trübe Gewässer mit unterspülten Erdrändern, auf der Oberfläche treibenden Seerosen und Entengrütze und ich bin nie sicher, ob die knorrigen braunen im Wasser treibenden Stücke Holz sind, oder zu einem Krokodil gehören. Meist weiden auch Rinder in der Nähe der Wasserstellen und ich versuche abzuschätzen, wie viele von ihnen noch zu Opfergaben an die Crocs werden würden.

Samstagabend erreichen wir Claireview, ein Mini-Nest am Ozean mit einem freundlichen Caravan Park und – Saturday Night Feeling – im Wildwest Style. Geboten werden Life Country Music von Sandy und Herbert, gekochtes Beef mit Gemüse auf Reis und gekühltes Bier oder Cola Jack aus der Dose. Unser erster authentischer social contact with locals (Kontakt mit Einheimischen) und wir erleben eine unvergessliche Premiere. Sie nehmen uns in ihre Mitte auf, sind interessiert an woher und wohin, aber nie aufdringlich dabei, fordern uns zum Tanzen auf und Myriell und Robert, unsere Tischnachbarn teilen ihren heute selbst gefangenen Fisch mit uns.

Es ist ein historischer Augenblick für uns, denn wir fühlen uns Zuhause, ein Gefühl, nicht unbedingt an diesem Platz gebunden, dafür aber bei seinen Menschen, die uns so freundlich, hilfsbereit und fröhlich begegnen. Wir werden zum Bier eingeladen, und das ist absolut nicht selbstverständlich, weil Alkohol nämlich sehr teuer ist im Lande. Das Durchschnittsalter der Feiernden ist bestimmt nicht unter 50 an diesem Abend aber die Stimmung ist besser als in jeder Disco und die Lebensfreude ist nicht gespielt. Der beste Tänzer auf dem Parkett hat zwar keine Zähe mehr, aber dafür Chili im Arsch und nimmermüde Beine und tanzt mit jeder Dame die Lust dazu hat. Abwechselnd mit seiner Ehefrau bietet er Gogo Tanzeinlagen an der Stange, dass wir uns vor Kreischen biegen und unsere Hände im Applaus glühen.



Mein bierspendender Kavalier Albert (Oma war noch Deutsche) besitzt 3 Haflinger Pferde aus Österreich und hatte am Vormittag eine Begegnung mit einer black snake. Give Way – steht auf den Vorrangschildern (lass Vorrang) und so sollte man auch mit den Schlangen verfahren – immer den Vorrang lassen – klärt er mich auf.


Mit der Country Music, dem Lagerfeuer, um das wir uns nach dem Dinner versammeln, den Männern mit Cowboy Hüten, karierten Hemden und Jeans – australisches Landleben hat viel vom wilden, wilden Westen – nur auf die Colts verzichten sie und vor dem Roadhouse stehen keine Gäule angebunden, sondern riesige Geländewagen mit röhrenden V8-Motoren.

Überhaupt V8 Motoren – noch nie habe ich an einem Tag so viele Harleys auf der Straße gesehen wie hier in Queensland. Peter kurbelt immer schnell das Fenster runter und der Sound lässt seine Augen aufleuchten, denn Australien kennt keine limitierten Geräuschemissionsvorschriften. So träumen meine Männer, der eine von V8 und Harley im Mad Max Style zum Cruisen über endlose Landstraßen und David will eine Motocross Maschine, denn im Gegenteil zu Deutschland, kann er mit so einem Geländemodell im Outback wie in trockenen Flussbetten offroaden wie es ihm gefällt.

Australien ist ein Männer Land mit Männer-Freiheiten und ganz vielen Spielzeugläden für die großen Jungs.

Wir folgen immer noch dem Highway No 1, der übrigens außerhalb der Großstädte auch nur eine 2-spurige geteerte Straße ist, mit unzähligen totgefahrenen Kängurus und Possums am Straßenrand. Heute maßen wir einen schnurgeraden Straßenverlauf mit dem Tachometer aus – ganze 3,5 km wie mit dem Lineal gezogen und das wird im Outback noch viiiiel schöner.

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Lieben,
    Bewunderung über Eure Abenteuer, ohmannohmann,
    ich hätte Angst bei Krokodilen und Schlangen,Ihr furchtlosen Ausreisser, passt blos gut auf Euch auf und sammelt weiter diese zauberhaften Erlebnisse.Alles Gute
    Eure mamanori

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