Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Montag, 27. September 2010

Coconut

Ich spaziere beinahe täglich von den Hills die 2 km nach Sairee Center, weil ich dort im Corner Cafe kostenlosen Internetzugang nutzen kann, abends dann Peter bei Tim abhole, manchmal treffen wir uns dort mit David und bleiben noch ein bißchen am Pool .......

Heute sehe ich einen kleinen Menschenauflauf auf der Straße vor mir. Was ist los? Alles guckt gegen Himmel, nein in die 30 m hohen Kokosnusspalmen. Ich auch. Von 2 Palmen sehe ich lange Seile baumeln, die ein Mann am Boden in Händen hält und gelegentlich daran zupft. Was passiert da? Ist da jemand in den Palmen? Plötzlich donnert eine Nuß zu Boden, von der anderen Palme auch eine. Wir gaffen mit offenem Mund, wie geht denn das? Wieder zupft der Mann, wenig später kracht die nächste Nuß.



Ich fische meine Kamera aus dem Rucksack, irgend etwas bewegt sich dort oben, 30 m über uns rascheln die Palmwedel. Dann entdecke ich ihn - den kleinen braunen Affen.



Als Baby Affe werden sie abgerichtet zum Nüsse ernten und sind tatsächlich in der Lage die Kokosnüsse abzudrehen, ja drehen, drehen, drehen, das geht gar nicht so einfach, bis die 2 kg schwere Frucht sich vom Stängel löst. Die Resorts leisten sich den Luxus dieses Helfers mit seinen kostbaren dressierten Palmenkletterern, um die reifen Früchte abzuwerfen. Denn eine unkontrolliert abstürzende Frucht auf den Kopf eines Touristen - das endet böse für denjenigen - zumeist tödlich. Wir müssen schon aufpassen, wo wir uns herumtreiben, unser Zugang zum Haus ist auch von Palmen gesäumt - aber - auf Thailändisch - wenn es Buddhas Wille ist - wird er uns beschützen.

Monsunzeit

Sonntag Vormittag, mit einem Schlag, war der Monsun da.



Zuerst verschwanden die uns gegenüberliegenden Berge hinter einem Regenschleier




und dann, innerhalb von Sekunden, prasselten dicke Regentropfen hernieder. Dazu blitzte und donnerte es  - ein grandioses Naturschauspiel. Vom Dach fiel der Regen in dicken Schnüren herab und unsere private  Obstplantage, Papaya- und Bananenstauden unter der Terrasse, wirkten wie frisch lackiert.






Ich finde Monsun herrlich. Die tropische Hitze erfährt eine minimale Abkühlung, ein frisches Lüftchen streicht über die Terrasse und durch die offenen Fenster, ich bekomme Lust, wie ein Kind - am liebsten nackt - im Regen herumzuspringen. Aber das geht nicht, in Thailand. Obwohl jeder nur leicht bekleidet den Tag verbringt, die Männer vorzugsweise mit nacktem Oberkörper, ist völlige Nacktheit verpönt.  Es hängt mit ihrer Kultur zusammen die sagt:
Wenn ich jemanden meinen nackten Hintern sehen lasse, habe ich mein Gesicht verloren und der Andere wird durch den Anblick schwer beleidigt.
Ich persönlich habe nichts gegen diese Regeln, es erspart uns am Strand viele hässliche Anblicke :-) es reicht ja schon, dass manche Touris in Badebekleidung durch die Gässchen schlendern oder so auch im Restaurant auftauchen. (Wie man aus Erfahrung weiß, machen das ausgerechnet immer die, die sich aus ästhetischen Gründen, eigentlich in einen bodenlangen Kaftan hüllen sollten :-))


Eine Stunde später, alles ist vorbei, die Regenwolke hat sich verzogen und die Sonnenstrahlen lassen feuchte Dampfschwaden aufsteigen, die Luftfeuchtigkeit (ohnehin immer deutlich über 90 %) ist noch höher gestiegen, ich schwitze aus allen Poren, doch der Ventilator schickt einen kühlenden Windhauch zu mir.

Unsere Regenwasser-Auffanganlage hat sich als vollkommen unzureichend erwiesen. Der behelfsmäßige Trichter und die viel zu dünnen Rohre können die Wasserfluten nicht ansatzweise in die gewünschten Bahnen lenken. Mir wird klar, wie viel kostbares Nass verschwendet wird, weil es einfach an den Möglichkeiten fehlt, das Wasser aufzufangen und zu speichern.


Mein verehelichter Handwerker wird, sobald er Zeit hat, an der Lösung des Problems arbeiten. Aber mit Fingerspitzengefühl, denn es ist nicht schlau, den Thai’s mit europäischen Verbesserungsvorschlägen zu kommen, nachdem ewig und hundert Jahre alles ausreichend gut funktioniert hat.

Ich bin gespannt, was Peter zu erzählen hat. Seit Samstag nimmt er bei Tim, an seinem Instructor-Kurs teil, dazu befindet sich die 6-köpfige Truppe heute Vormittag im Pool und am Nachmittag unter dem Pool, in einem klimatisierten Schulungsraum. Dieser Regenguss im Pool war bestimmt herrlich.

Ich bin übrigens sehr stolz auf ihn, denn die gesamte Ausbildung wird in Englisch abgehalten. Natürlich hätte er den einfacheren Weg gehen und bei einer deutschen Tauschschule (z.B. bei Frank) unterschreiben können, aber so ist er nach erfolgreichem Abschluss in der Lage, seine Tauschschüler, zweisprachig zu unterrichten, das ergibt, statistisch gesehen, das eine um 50 % höhere Buchungsrate. Außerdem will Peter sein Englisch verbessern und so befindet er sich nun mitten in einem Extrem-Crash-Kurs. Ich holte ihn abends bei Tim ab, wir kaufen noch schnell was fürs Abendessen ein und nach der Dusche fiel er aufs Bett und war nicht einmal zum Essen wachzukriegen.

Freitag, 24. September 2010

Koh Tao - Silver Sands Resort

es ist so weit, unsere neue Homepage

www.kohtaodirekt.com    ist online.

Im Moment mit dem Angebot unseres 1. Auftraggebers,
dem Silver Sands Resort mit DJL Divebase.



Geführt auf sehr familiäre, freundliche Art von Tim, dem charmanten Engländer.
Das Resort bietet einfach alles, was man sich von einem traumhaften Inselurlaub erwartet.
Ganzjährig traumhaftes Wetter, Wassertemperaturen über 26 Grad!, eine faszinierende Unterwasserwelt (auch für Schnorchler) und keine gefährlichen oder giftigen Tiere im Paradies!



Die Tauchschule DJL mit mehrsprachigem Team, bietet alles vom Schnuppertauchen (für Anfänger) bis zu Wracktauchen (für Profis), das nebenan liegende Resort bietet eine traumhafte SPA Abteilung, die Thai Masseurinnen sind tatsächlich unglaublich gut und das zu unglaublich günstigen Preisen.
1 Stunde Massage kostet 300 Baht ( € 7,50) und die Ladies wissen was sie tun. (nämlich definitiv mehr, als die Krankenkassenmassagen die wir sonst kennen)



Am Abend präsentiert sich das Resort als "Königin der Nacht". Die Wege zu den Bungalows beleuchtet mit Fackeln, die Beachlounge ausgestattet mit bequemen Kuschel-Sitz-Säcken und in romantisches Licht getaucht. Auf der Karte fehlt kein einziger Longdrink und die Preise ........ ein Caipi kostet z. B. 160 Baht (€ 3,60) ........


Und nun unsere Bitte an Euch - wenn Ihr uns bei unserem Neustart unterstützen  wollt

  • bitte verlinkt uns in Euren Blogs,
  • schickt den Link an alle Freunde
       (vielleicht will ja die/der eine oder andere einen Urlaub im Paradies buchen)
       wir arbeiten daran, die Homepage Zug um Zug mit weiteren tollen Angeboten zu erweitern,
       das können wir aber nur nach Freigabe der Resort-Manager (manchmal dauert das halt :-))   
  • Wir stehen mit jeder Beratung zur Verfügung
        schreibt einfach an:   monica@kohtaodirekt.com

Donnerstag, 23. September 2010

Bilderrätsel

Schauen



            Sehen


                     Erkennen


Vor lauter Bäumen sehen wir oft den Wald nicht mehr. Es lohnt sich, manchmal die Lupe vor die Augen zu halten und genauer hinzusehen. Das ist die Idee – hier sind die Bilder

wer erkennt worum es sich handelt?

Sujet 1
Sujet 2


Sujet 3

Sujet 4



Sujet 5


Sujet 6


So viel sei verraten - alles hat seinen Ursprung im Meer

Montag, 20. September 2010

Nestbau

Ich fange damit an, unser Ferienhaus zu dekorieren J make home – grinst mich Da Lung verständnisvoll an, wenn ich austreibende Kokosnüsse im Garten zusammentrage, Treibholz, Muscheln und Korallenstücke am Strand einsammle, mein armer Ehemann Plastiktüten voll Sand im Rucksack hochschleppen muss, damit ich einen kleinen Terrassengarten anlegen kann.

eine Holzblüte bleibt zurück, wenn die ausgewachsene Kokosnuss abfällt


diese Nüsse haben beschlossen einmal Kokosnusspalme zu werden



Bis wir uns große Töpfe kaufen können, müssen sie mit den sandgefüllten Plastiktüten Vorlieb nehmen. Ich überlege schon, wie ich leere Kokosnussschalen als kleinen Topfersatz für Hängepflanzen umfunktionieren kann. Muss mal schauen, ob ich irgendwo eine Rolle Draht auftreiben kann …..




Riesenmuschel - wiegt ca. 3 kg


armdicker Korallenast


Sea-Knöchelchen nenne ich die filigranen Korallenstückchen



Dieser kleine Held (ca. 7 cm) fing den Nachtfalter, schleppte ihn rund um die ganze Terrasse und zeigte die Trophäe stolz seinen 9 anwesenden Geschwistern, bevor er ihn ratzeputz verspeiste.  Die kleinen Kerlchen bieten abwechslungsreiche Abendunterhaltung. Zum einen schlüpfen alle paar Tage neue aus einem unentdeckten Gelege aus, zum anderen herrscht ein enormer Futterneid unter den Geschwistern, es wird gerauft und gekämpft, sie beißen sich gegenseitig in die Flanken und stoßen dabei bedrohliche Töne aus (sehr witzig bei diesen Zwergen) und wir stöhnen über Genickstarre, weil sich all dies an der Decke abspielt.

Da Lung habe ich den Auftrag erteilt, mir 5 große Bambusstöcke 2,oo bis 2,50 m lang) zu liefern, die werde ich wie ein Tipi (Indianerzelt) zusammenschnüren um so eine Möglichkeit zum Aufhängen unserer Rucksäcke und Taschen zu schaffen. Denn, typisch nach Thai Art, ist unser Heim fast gänzlich unmöbliert und mich nervt, dass alles auf dem Boden herumliegt


die Stöcke wurden prompt geliefert, der beste Ehemann durfte bei der handwerklichen Umsetzung
behilflich sein und Mama war für die Deko zuständig - voilà


Yon Dee

Ich habe eine neue Freundin, Yon Dee


sie hat ein wunderschön gütiges Gesicht und läuft von 10 bis 17 Uhr den Strand auf und ab. Schleppt eine riesige Pinnwand mit sich, auf der sie Bändchen für Arm und Fuß und Halsketten präsentiert. Sie entwirft und fertigt sie selbst, knüpft Perlchen, Muscheln und Steinchen ein und aus Knochen geschnitzte Amulette.

Sie ist nie aufdringlich, mein freundliches kob koon kaa (danke), weil ich nichts kaufen wollte, hielt sie tagelang auf Distanz. Doch gestern kamen wir ins Gespräch. Sie ist aus Nord-Thailand, Witwe, die beiden Töchter 14 und 18 gehen in ihrer Heimat zur Schule, sie sollen richtig etwas lernen, doch solche Ausbildung kostet Geld. Im Norden gibt es keinen Tourismus, nur kleine Reisbauern die gerade so viel erwirtschaften, um ihre Familien zu füttern. So schuftet diese Frau hier seit einem Jahr, um die Ausbildung der Kinder zu finanzieren, ihren Eltern unter die Arme zu greifen und selbst zu überleben und …. hat dabei auch noch ziemlich gut Englisch gelernt.

Sie steht um 5 Uhr auf und bastelt ihre Ketten, versucht sie tagsüber am Strand zu verkaufen und am Abend verlegt sie ihren Verkaufsstand in ein kleines Gässchen, zwischen die Bars, um vom Nachtgeschäft auch noch etwas mitzunehmen. Not everybody like you, sagt sie traurig, not want to pay …… sie verlangt nur 150 Baht für ein hübsches Armkettchen, das sind 3,25 €, und nicht einmal dieses Geld wollen die Leute bezahlen, nur handeln, immer nur handeln. Ich erkläre ihr, dass die meisten Touristen keine Wechselkurse im Kopf haben und gar nicht wissen, um welche Popel-Beträge sie handeln, es geht ihnen einfach nur ums Handeln an sich.

Sie tut mir leid, die kleine Thai-Frau, die bei 35 Grad Hitze dickvermummt durch den tiefen Sand stapft. Sie will keine Sonne an ihre Haut lassen, denn braungebrannt zu sein, ist ein Zeichen von Armut. Braun sind diejenigen, die draußen arbeiten müssen, hellhäutig sind die Erfolgreichen, die in den Büros sitzen. Sie hat Stolz und Würde und freut sich ehrlich über meinen Respekt.

Zuhause geht sie mir immer noch durch den Kopf, ich nehme ein Blatt Papier und schreibe die Wechselkurse auf, für 100 Baht bis 250 Baht (€ 5,75 ihr teuerster Preis). Am späten Nachmittag fahren wie die kleinen Gässchen ab und suchen sie. Sie kriegt den Mund vor Staunen nicht mehr zu, als ich ihr den Zettel überreiche, damit sie ihn an ihrer Pinnwand befestigt. Hoffentlich nützt er ihr!




Und dann haben wir noch ein absolutes Highlight erlebt. Sind von unserem Haus einfach den Hügel weiter hinaufgefahren, bis die befahrbare Strasse zu Ende war und wir an einem traumhaft schönen, gepflegten Resort landeten.

Ein freundliches Schild verwies auf die Aussichtsterrasse und dort war ich erst einmal sprachlos. Der Blick auf die Zwillingsinseln Nang Yuan, miteinander verbunden durch eine Sandbank, stellt die Erfüllung sämtlicher Inselträume dar. 


„Japanese Gardens“ heißen die Dive spots zwischen Inseln und Festland und allerhand Taucherboote tummeln sich hier.  Natürlich waren meine beiden Diver hier schon underwater unterwegs.



Ein freundlicher Thai servierte uns einen Cocos Shake ….. noch Fragen, warum wir hier nie wieder weggehen werden?


Auch wegen der spektakulären Sunsets – während unseres lukullischen Abendmahls – Thunfischsalat mit harten Eiern und Oliven – ganz köstlich – hüllten sich Himmel und Meer plötzlich in einen Hauch von Pink, wie der Lady Boy für’s Nachtgeschäft



Freitag, 17. September 2010

2 Wochen Inselglück

und ich freue mich, weil die Verkäuferin im Supermarkt mein strahlendes „sawasdee kaa“ ebenso lächelnd erwidert, des gleichen die 3 Frauen, die abwechselnd unsere Wäsche machen und seit neuestem auch die Nurses (Krankenschwestern) – see you tomorrow, strahlen sie mich an. Meine kleine Fußverletzung fing plötzlich an zu eitern und nach einer schmerzvollen Nacht stattete ich der Klinik einen Besuch ab. Mit solchen Kleinigkeiten werden Ärzte nicht belästigt, die Nurses machen täglich die Wunde sauber, desinfizieren mit altmodischem Jod und legen einen kleinen Verband an. Dafür bezahle ich pro Behandlung 150 Baht (€ 3,75) und kriege das Strahlen als kostenlose Draufgabe. Und … der Eiter kam schon nach der ersten Behandlung heraus und die Schmerzen waren weg. Ein hohes Lob auf diese ärztliche Kunst! Auf die Einnahme von Antibiotika haben wir auch verzichtet, denn meine Selbstheilungskräfte sind endlich wieder aktiv.


Als wir heute Morgen vor dem Haus unseren Roller besteigen wollten, sah ich ein Stück grünen Schwanz und vermutete einen Gecko am Baumstamm. Als ich mich leise anpirschte, entdeckte ich sie

Eine sehr schön gemusterte grüne Schlange die meine Bewegungen aufmerksam verfolgte. Nach dem Fotoshooting zog ich mich vorsichtig zurück und sie machte sich unsichtbar im Baumwipfel. Was für ein Gefühl zu wissen, dass über uns in den Bäumen so reizende Tierchen hausen. Ab heute bleibt das Fliegengitter am Schlafzimmerfenster nachts geschlossen!


Niemand kann sich vorstellen wie schön es hier ist. In der Abenddämmerung spielt einer unserer unsichtbaren und noch unbekannten Nachbarn (sein Haus thront wie unseres auf dem Berghang, mitten im tropischen Dschungel) Klaviermusik. Es klingt, als säßen wir in einem riesigen grünen open-air-Konzert, den Background machen die Zikaden und die Geckos rufen „tuckee“. Wir haben einen der Ventilatoren auf die Terrasse gestellt, die Räucherspirale versucht die Moskitos fernzuhalten, Chang, das Inselbier, kommt eiskalt aus dem Kühlschrank und wir sind glücklich und zufrieden. Gestern hatten wir abends kein Wasser zum Duschen weil unser hauseigener Regenwassertank leer war. No worries, wir haben uns daran gewöhnt, wer braucht schon europäischen High-Tech-Standard im Paradies?

Es ist 8 Uhr abends, David muss noch schauen was sich am Beach so tut und wir beiden Alten werden duschen und schlafen gehen, denn um 5 will ich die glückbringende Morgenstunde erleben, die Sonne bei ihrem Aufstieg über die Bergspitzen begrüßen und ihre Energie tanken, meine Tasse Nescafe schlürfen und dem Schicksal dafür danken, dass es uns hierher geführt hat.

Pop con mai – bis dann, macht‘s gut

 

Donnerstag, 16. September 2010

Nachträge Australien

Ihr lieben Leser,

ich habe zwischenzeitlich die vielen vorbereiteten Posts über Australien nachträglich hochgeladen.
Wen sie interessieren, weil er die vollständige Reisebeschreibung kennen möchte,
schaut einfach in die "Labels", denn der Blog zeigt ja immer nur die letzten 5 Posts an.
von 001 Sydney bis 00100 Perth.

Viel Spaß beim Lesen, auch uns machen die Erinnerungen immer wieder viel Freude.

:-)
ich habe euch den aktuellen Wetterbericht eingelinkt - für eure Urlaubsplanung
:-)

Mittwoch, 15. September 2010

kob koon kaa

000
(heißt „danke“) … Buddha, für diesen schönen neuen Tag

mit diesen Worten und Geigen-Musik von Bach begrüßt unser Nachbar und neuer Freund Aki, Japaner, jeden neuen Tag. Uns lockte diese Musik um 7 auf die Terrasse, nachdem wir vom Bett aus kichernd der tierischen Morgen-Kommunikation lauschten.


Einer unserer Musikanten (Kampfhähne dürfen leider nicht frei laufen, sie sind zu kostbar)
Den Anfang machten die Hähne. (Viele der Thais halten sich Kampfhähne). In völliger Dunkelheit fing einer an und dann ging die Botschaft rund um die Insel. Es klang wie: he Alter, gleich geht die Sonne auf, los beweg dich, und der Kumpel von links antwortet, jo Alter, war ne kurze Nacht heute, was liegt an? und der Kumpel von rechts, ganz heiser, man … seid nicht so laut, mir brummt noch der Schädel ….. musste doch gestern einen Kampf gewinnen ….
 
Und dann gaben die Hunde ihren Senf dazu, gratulierten,
 
 
und unsere Hausziege und ihr Bock und dann konnten wir vor Lachen nicht mehr.
 
 
 
 
Wir hatten gut geschlafen, in unserer ersten Nacht im neuen Haus, Urwald, beim Blick aus allen Fenstern, das Zikaden Gezirpe hört auch nachts nicht auf. Die Matratze ist zwar dick aber wirklich steinhart und trotzdem klagen wir nicht mehr über Rückenschmerzen.
 
 
 
 
 
 
 


Wir waren ganz früh (um 9 ) zu Bett gegangen, nachdem wir unseren großen Haus Gecko

5 von diesen kleinen Geckos wohnen hinter der Terrassenlampe und bieten grandiose Abendunterhaltung

 unabsichtlich gestört und von seinem Plätzchen hinter der Terrassenbank vertrieben hatten, dem Rudel Eichkätzchen fasziniert zugesehen hatten, wie sie wieselflink die Kokosnusspalmen rauf und runter huschen und quer über die Elektroleitungen und die großen, bunten Schmetterlingen beim Luftschaukeln beobachtet hatten. Ich schwöre, kein TV Programm kann damit mithalten.



die prachtvolle Gottesanbeterin ist zu groß für die kleinen Insektenvertilger
und Papa oder Mama Gecko haben wir leider vertrieben




Nach diesem good night view kam ohne Vorwarnung ein tropischer Regenguss und wir verzogen uns ins Haus, obwohl unsere Terrasse so viel Überdach hat, dass sich höchstens einzelne Spritzer zu uns verirren. Bald kommt die 2-monatige Monsunzeit und wir sind schon sehr gespannt. Eines ist schon mal gut, wir sitzen oben in den Bergen, d.h. wir müssen nicht durch all die Bäche und Seen waten, die sich bei starkem Regen überall im Tal bilden und nur langsam abfließen.
 
 

Ob Sonnenschein oder Regenguss – der Ausblick ist traumhaft und das Regenwassern fühlt sich seidenweich an.
Es wird in Tonnen aufgefangen, wir duschen und waschen das Geschirr damit.

 
Wir sitzen hier, mitten im tropischen Dschungel, halbhoch auf den Bergen, auf diesem 21 qkm kleinen Eiland und es ist der schönste Platz der Welt. Ein Paradies. Der Platz der uns schon nach 2 Tagen zuflüsterte, „ich bin dein Platz, ich bin dein Paradies, hier kannst du länger verweilen… „ das, was wir in Australien, in dieser Form, leider nicht erlebt hatten.
 

das wird nicht mein bester Freund werden, aber er ist zumindest von der ungiftigen Sorte
 
Es geht nicht nur uns so. Aki, der Japaner, der aussieht wie ein buddhistischer Mönch und im anderen Leben Architekt war, kam vor 8 Jahren zum ersten Mal nach Thailand, verliebte sich in die Insel und reiste wieder ab. Er kam wieder und wieder und reiste wieder ab, es war wie eine traurige Liebe, erzählt er uns. Endlich, vor einem Jahr machte er die Sache legal und blieb.
 
 
 
Ließ sich für 300.000 Baht (7.500,-- €) ein kleines Haus bauen (mit herrlicher Dachterrasse), verkauft dort thai food und Getränke, spielt Bach zum Frühstück, hilft mal dem Einen beim Einrichten eines neuen Resorts, berät einen Anderen bei der Gestaltung eines Hauses und wirkt glücklich, zufrieden und in sich ruhend.


Peter und ich stellten uns heute in der größten Tauchschule der Insel vor. Tim, der Eigentümer ist Londoner, aber dort lebt er schon seit 20 Jahren nicht mehr. Er reiste als Tauchlehrer um die ganze Welt, bis ihn dieser Platz hier festhielt. Heute betreibt er außer der Tauchschule noch 2 Resorts und diverse Bars und Läden, hat 5 große Schiffe und …. jetzt wird’s spannend - wir konnten sofort gut miteinander – er braucht jemanden, der Deutsch spricht. Für die Übersetzung und Pflege seiner deutschsprachigen Homepage, für die Beantwortung von Anfragen und Betreuung der deutschen Gäste. Nun, Peter und ich bieten unsere Dienste dafür an, obwohl Peter natürlich hauptsächlich als Guide arbeiten möchte. Mal sehen was sich entwickelt und was David, der Mitte nächster Woche seine ersten Kursabschnitte absolviert hat, für einen Job findet.

Wir haben nicht mehr viel, nur, was jeder in eine große Reisetasche packen konnte (inkl. Tauch- Equipment) und außerdem sind wir pleite, also leben wir ebenso einfach und bescheiden wie die Thai. Gekocht wird auf der Terrasse, auf einer Gasflasche, gegessen wird auch dort. Sitzkissen haben wir heute gekauft, weil uns das Sitzen auf dem nackten Boden (wie die meisten Thai es tun) doch zu beschwerlich ist. Zu Hause tragen wir alle Sarong (auch Peter – prompt bringt es ihm von David einen neuen Spitznahmen ein „lady bear“, in Abwandlung von lady boy) diese praktischen großen Tücher, die einfach um die Taille geknotet werden, mit nichts darunter, luftig, angenehm und pflegeleicht bei über 30 Grad.


die Vorbereitungen sind rasch getroffen


Wie in jedem guten Thai Haushalt koche ich täglich Reis auf Vorrat, der kann bei Bedarf und Hunger rasch in fried rice umgewandelt werden, d.h. zwei Eier werden versprudelt und zu Rührei verkocht, zur Seite gestellt (weil ich ja nur eine Kochstelle habe). Dann kommt unser neu erworbener Wok zum Einsatz. Mit Öl ausgepinselt, werden klein gehackte Zwiebeln, eine Knoblauchzehe und irgendein Gemüse angebrutzelt, dazu kommen der vorgekochte Reis und das Rührei. Abgeschmeckt mit Sojasauce und Chili ist das ein hervorragendes, sättigendes und gesundes Mahl. In die Trinkwasserflaschen stecke ich Lemonenscheiben, das ist, kalt aus dem Kühlschrank, ein herrlich erfrischendes Getränk.
 

kein Reiskorn bleibt über

Zum Frühstück gab es heute eine Schale kalten Reis, gewürzt mit diversen Saucen und eine Drachenfrucht. Lecker, leicht und trotzdem sättigend. Wir können zusehen, wie unser Wohlstandsspeck wegschmilzt und wir täglich fitter und gesünder werden, auch Farbe nehmen wir allmählich an. Wenn wir Appetit auf Fleischiges haben, halten wir an einer Garküche (kleine Verkaufsstände am Straßenrand) deren Duft unwiderstehlich anlockt und die lecker gewürzte Hühnerleber-, Chicken- oder Porc Spießchen für 10 Baht (25 Cent/Stück) anbieten.


Garküchen in Bangkok

Ich wusste früher nicht viel über Thailand, hatte eigentlich nur ein paar blöde Vorurteile auf Lager. Thaifrauen, die von Europäern geheiratet werden wollen und Europäer, die Thailand besuchen, um ihre speziellen sexuellen Vorlieben zu befriedigen. Die Thai werden, glaube ich, sehr unterschätzt. Sie sind fleißig, es gibt keinen Ruhetag oder Öffnungszeiten, jeder arbeitet, solange nötig und Kundschaft da ist, dabei sind sie immer gut gelaunt und freundlich. Wir verstehen jetzt, warum sie die Mittagshitze am liebsten liegend in einer schattigen Ecke verbringen. Lächeln und Singen gehören zu ihrer Kultur. Sie sind sauber und legen allergrößten Wert auf Körperhygiene und saubere Kleidung. Eine Laundry gibt es an jeder Straßenecke, für 40 Baht (1 €) wird 1 kg Wäsche gewaschen und gebügelt und das innerhalb eines Tages. Das Einzige was mich stört ist, dass viele, nicht alle, ihre Müllsäcke einfach am Straßenrand oder vor dem Haus entsorgen. Doch, ehrlich gesagt, das störte mich auch mitten in London, die Engländer machen das genauso.


Unsere Vermieterin ist der absolute Wahnsinn. Eine Donna (weibl. Form von Don). Mama controls everything, sagt Aki und der Berg und alles was darauf ist, gehört ihr. Wie viel das ist, werden wir im Lauf der Zeit schon noch mitkriegen. Und, sie mag uns, und das ist bei Asiaten sehr wichtig und viel wert. Nachdem ich 30 Minuten lang zäh mit ihr über die Monatsmiete verhandelt hatte, waren die Fronten geklärt, ich hatte ihren Respekt errungen, wir sind Schwestern im Geiste, sie belohnte uns mit einer Umarmung und wir dürfen sie „Mama“ nennen. Es gibt keinen Mietvertrag, keine Provision oder Kaution, Handschlag genügt und ein Küsschen auf die Wange.

Sawasdee kaa, mit gefalteten Händen und einer kleinen Verbeugung, Winken, wenn man sich in der Ferne sieht …… habe ich es schon erwähnt? Es ist wunder, wunder, wunderschön hier.



PS: Was ich in Peters Auftrag noch erwähnen soll, es war der geilste Umzug unseres Lebens. Mit dem Scooter (von dem das Foto noch fehlt, weil ich den Biker darauf nicht fotografieren darf ) brachte Peter erst mich, mit den beiden kleinen Rucksäcken und dann unsere beiden Riesen-Reisetaschen in 2 weiteren Fuhren vom Hotel zum Haus. 10 Minuten einräumen, fertig! Nach dem Einkaufen sitze ich auf dem Sozius, in beiden Händen die Plastiktüten und fühle mich …. einfach Thai.

Mittwoch, 8. September 2010

and on, and on ….

000Post hochladen war nicht, no connection, erklärte mir die junge Frau. So wechselten wir nur Wäschetüten und ich machte mich auf den Rückweg. Das muss man sich vorstellen, ein vielleicht 500 m langer Weg, aber steil bergauf, um 11.00 Vormittags im gleißenden Sonnenschein bei 35 Grad und 100 % Luftfeuchtigkeit …. nicht nur ich bewältige diese Strecke nur in 5-Schritt-Etappen. Dann noch die Abzweigung zu unserem Haus, 100 m durchs Gelände und zum Schluss die 21 Stufen hoch – dann bin ich am Ende meiner Kräfte, muss ein Glas Eiswasser hinunterstürzen und mich flachlegen – mein Work out für diesen Tag ist erfüllt.


Auch deshalb, nicht nur wegen der Hähne, fängt das Inselleben früh an. Um 5 oder 6, denn ab 12 Uhr sieht man nur noch Touristen herumhirschen, die Europäer halten sich in klimatisierten Räumen oder unter Wasser auf :-), und die Thai zumindest im Schatten. Ab 16 Uhr startet der Lebensrhythmus seinen zweiten Durchgang und der geht, zumindest in den Bars und für die Touris …..bis never ending. Keine Sperrstunde, spottbillige Drinks, in irgendeiner Strandbar ist jeden Tag Party.

Was für ein Glück für uns, dass wir zu weit weg sind von Touris und Party, um davon etwas mitzukriegen. Ich war alleine beim Abendessen bei Da Lung, denn Peter war mit Frank beim Night Dive. Die Sache zwischen den Beiden entwickelt sich sehr gut und Peters Tauch Equipment hat schon seinen Platz auf dem Boot gefunden. Auch heute ist er wieder um 6 Uhr los. Daumen drücken, dass er bald seine erste Gruppe bekommt, dann verdient er nämlich auch Geld.



die großen Tauchschiffe ankern weiter draussen
die Longtail Boote bringen die Taucher zurück an den Strand


So erschien ich um 7 alleine bei Da Lung, den ich schon den halben Nachmittag in seiner open-air-kitchen werkeln sehen konnte. Es war ein grandioses Essen, sooo lecker, Chicken-Cocos-Soup, ein spicy Curry (war mir etwas zu scharf) und Fischsuppe. Nach Thai Regeln wurde ich als Gast zuerst bewirtet, erst als ich alles durchprobiert und gelobt hatte, genehmigte sich der Hausherr eine Portion und nach ihm sein Kumpel, der ansonsten still abseits saß und uns mit Bier bediente.

Für die Zukunft ist gelegentliches gemeinsames Kochen und Essen geplant und Da Lung wird mich in Thai-kochen unterrichten. Wir unterhielten uns blendend. Vor 22 Jahren gab es auf der Insel noch nichts. Außer einer Hand voll Fischer und ein paar Bambushütten. Von Koh Phangan aus erkundeten die ersten Taucher die Riffe rund um die Insel und seine Eltern (er war damals Mitte 20) erkannten das künftige Potential und zogen um. Mit Recht fühlen sie sich als Begründer des heutigen Koh Tao und mein Gefühl, als ich Mama kennenlernte, dass sie eine ganz wichtige Position einnimmt, bestätigt sich. Zum Abschied gab er mir noch eine schöne Portion für Peter mit, die dieser nach dem Nachttauchen heißhungrig verschlang. Unsere kleine Party endete schon vor neun, denn auch Da Lung ist Frühschläfer, auch seine Nacht ist um 5 zu ende.



Sonnenaufgang Blick links / Blick rechts
 
Ich genieße diese kühlen Morgenstunden auf der Terrasse, wenn die Nachtwolken langsam aufreißen, zwar schon den strahlend blauen Himmel durchblitzen lassen, aber die Sonnenstrahlen noch ein wenig zurückhalten. In diesem Licht kann ich noch schreiben und denken. (Gestern lebte ich meinen ersten Tag als Thai, legte mich zu Mittag in eine Ecke und schlief auf den harten Matten ein :-))

Ich erinnere mich an die ungeheuer spannende Anreise, war es doch mein erster Besuch in Asien und so verschlang ich die Eindrücke mit all meinen Sinnen. Die 7 Flugstunden saßen wir sozusagen auf einer A-Backe ab. Royal Thai Airline verdient die Höchstbewertung. Viel Platz, das beste Essen, das ich je in einem Flieger serviert bekam und alles an Getränken und so viel davon wie jeder wollte.



Bangkok im Morgensmog


Bangkok Airport, wowww, super modern, super sauber, super gut organisiert, äußerst angenehm. Es war fast Mitternacht und da wir mit dem Frühmorgen Zug nach Chumphon weiterreisen wollten, kam nur ein Hotel in Bahnhofsnähe in Frage. Die Angebote am Flughafen sagten uns nicht zu, so nahmen wir ein Taxi zum Bahnhof und wollten uns vor Ort umsehen. Doch ohne Preis-Verhandlung kein Taxi. Er ließ sich herunterhandeln, doch wir sollten die Autobahngebühr übernehmen. Jetzt muss man sich einmal vorstellen, um welche Beträge man verhandelt, 1-2-3 Euros, über die wir in Deutschland gar nicht nachgedacht hätten. Jetzt allerdings schon, bei unserer Finanzlage.




Der Fahrer bringt uns für 300 Baht (7,50 €) in die Stadt und lädt uns vor einem Hotel ab. Ich will schon abwinken, viel zu pompös, bestimmt viel zu teuer. Aber David springt an die Rezeption und steht wenige Minuten später strahlend neben uns. 1000 Baht (25 €) für ein Dreibettzimmer und der Bahnhof ist nur 5 Minuten entfernt. Besser kann es gar nicht laufen. Staunend sehen wir uns in der Lobby um, Schnitzereien und Gold an allen Ecken. Das Restaurant hat auch noch geöffnet, wir verspüren einen kleinen Mitternachtshunger und ein kühles Bier vor dem Schlafengehen wäre nicht zu verachten.




Das Zimmer ist perfekt, luxuriös, üppig und ein geschminkter Lady Boy, barfuß aber im grauen Anzug, stellt gerade das 3. Bett auf. Davids Anblick entlockt ihm prompt einige "uchs" und "achs" und heftiges Wimperngeklimper. Wir naiven Westler brauchen im Restaurant eine Bierlänge um zu erkennen, dass die anwesenden Damen in sexy Kleidchen Professionelle sind, die uns als Familie jedoch respektieren, mir freundlich zulächeln und die Herren in Ruhe lassen. Wir schlafen kurz aber gut und erreichen unseren Morgenzug im letzten Moment, denn, wir haben es nicht gedacht, er fährt auf die Minute pünktlich um 8 Uhr ab.




Zug …. Ist etwas hoch gegriffen für insgesamt 2 Waggons. Eigentlich sind es nicht mehr als 2 Triebwagen (ähnlich den deutschen S-Bahnen), die rücklings aneinanderhängen. Denn die Strecke, die einzige die es gibt in den Süden, ist einspurig! Nichtsdestotrotz, wir haben mit den Karten auch Sitzplatzreservierungen gekauft und nehmen in der 1. Reihe Platz. Gleich hinter den 2 Führerkabinen. David und ich links, ich natürlich am Fenster um fotografieren zu können, Peter rechts an einem zerbrochenen Fenster mit Sicherheitsglas, d.h. seine Sicht ist gleich null. Die Sitze erinnern an Uromas Fauteuils, durchgesessen, schmuddelig aber sehr gemütlich. 7 Stunden soll die Fahrt dauern, sagt der Fahrplan.



Langsam und ruckelig bewegen wir uns durch Bangkok’s Slums. Die Armen, die ihr beschauliches Landleben zurücklassen, weil sie den Versprechungen vom besseren Leben in der Stadt folgen und in den Wellblechbuden landen.




Weiter außerhalb, weitab von Smog, Armut und Gestank, Wohnsiedlungen in europäischem Stil und danach Landleben.

 Der Zug bewegt sich mit 20 – 30 km vorwärts. Gelegentlich taucht ein kleiner Bahnhof auf, mit fliegenden Essenshändlern. Wir sind hungrig, für Frühstück war keine Zeit, doch wir trauen uns nicht, für einen Einkauf auszusteigen. Dumm von uns, denn die Zugbesatzung lässt sich Tüten mit duftenden Köstlichkeiten in die Führerkabine reichen und fährt erst weiter, wenn das letzte Reiskorn verputzt ist. Wir, als 2. Klasse Fahrgäste (1. Klasse bietet dieser Zug nicht) werden auch verköstigt, aber längst nicht so lecker. Egal, wir bekommen Wasser, einen gefüllten, wie roher Hefeteig schmeckenden Frühstückskloß und eine Schale Reis mit Curry zu Mittag. Peter döst die meiste Zeit (mangels Sichtmöglichkeit) und ich versuche einigermaßen brauchbare Fotos durch die schmierige Scheibe zu machen. Kein sehr erfolgreiches Unterfangen.




buddhistische Tempelanlage


Reisfelder



Die Klimaanlage funktioniert nicht, heiß ist es und stickig, denn die Fenster sind fest verschraubt und lassen sich nicht öffnen. Ich muss mal für kleine Mädchen, doch als ich die Türe zum WC öffne, muss ich erst mal Luft holen. So, wie bei uns vor …. Jahren, bevor die modernen Züge eingesetzt wurden. Der Thai Zugbegleiter bemerkt mein Entsetzen und…. thailändische Hilfsbereitschaft …. sprüht mit einer Reinigungsflüssigkeit den kompletten Raum ein, Waschbecken, Örtchen, Wände und Boden, nimmt den an der Wand befestigten Schlauch und spritzt alles mit Wasser ab. So werden nämlich die Badezimmer in ganz Thailand gereinigt und er macht es speziell für mich. Wie entzückend und, ich habe wieder etwas gelernt.  


Lt. Fahrplan sollten wir um 14 Uhr in Chumpon ankommen. Die Durchsagen der Schaffnerin, die durch die beiden Waggons schreit verstehen wir nicht. Sind wir da, oder schon vorbei? David geht nach hinten und kommt mit einer Deutschen ins Gespräch. Sie hat einen ziemlich alt aussehenden Fahrplan in der Hand und zeigt ihm den aktuellen Standort. Wir haben schon 2 Stunden Verspätung. Das wird wohl nichts mehr mit dem Fähranschluss nach Koh Tao?




Endlich um 16 Uhr erreichen wir Chumphon. Riesengedrängel auf dem Bahnhof, Taxifahrer bieten schreiend ihr e Dienste an und wedeln mit bunten Flyern. Im ersten Moment sind wir überfordert und erschlagen und diesen Moment nutzt die geschäftstüchtige Thaifrau. Auf ihrem Flyer steht, Ferry to Koh Tao, Koh Phangan, Koh Samui – where do you go – fragt sie. Koh Tao antwortet David. Tomorrow Morning, lautet die Rückmeldung. No, today, beharrt David. No, no, no, winkt sie ab, you need hotel, can go tomorrow, no more Ferry today. Na toll, danke dir, du verfressener Zugführer.




Hotel? Ja, wir brauchen ein Hotel. Do you know hotel, fragt David. Sie taxiert uns, 3 person, 1 room? Yes, damit haben wir kein Problem mehr, 2 Monate im Wohnmobil waren eine gute Schule, um zu lernen, mit wenig Privatsphäre auszukommen. 500 Baht bietet sie an (ich rechne schnell nach, 12,50 €) und David handelt sie noch hinunter auf 450,--.




Im Handumdrehen verstaut sie uns und unser Gepäck auf einem Pickup. Ich darf auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, die Deutsche mit ihren beiden Kindern sitzt hinten und meine Männer auf der Ladefläche. Erster Eindruck vom real Thai life.

 
Nach wenigen Minuten sind wir angekommen. Stadthotel, großzügig, sauber, könnte früher ein Krankenhaus gewesen sein, wegen der überbreiten Flure. Während Peter die Papiere ausfüllt, stößt mich David an, das Preisschild hinter dem Tresen zeigt einen Zimmerpreis von 500 Baht an und ….. einen 2-Stundenpreis von ebenfalls 500 Baht. Wir wechseln kichernd bedeutungsvolle Blicke, wir sind in einem Stundenhotel gelandet. Na ja, dem ersten unseres Lebens.
Das Zimmer ist sehr großzügig, mit zwei Queensize Betten ausgestattet, Klimaanlage und Ventilator. Durst und Hunger treiben uns auf die Strasse. Erst Geld abheben, denn jetzt ist Schluss mit Zahlungen per Kreditkarte. Hier wechselt nur noch Bares den Besitzer. Wir nehmen Platz an einem Holztisch am Straßenrand. Die alte Thaifrau winkt uns heran, hebt Deckel von Töpfen und wir entscheiden uns für grünes Curry, spicy rotes Curry und fried rice. Das grüne Curry ist nicht so gut wie im Flieger, aber fried rice wird sich noch zu unserem Favoriten entwickeln.

Gesättigt schlendern wir durch die Straßen, befinden uns plötzlich mitten in einem riesigen Markt. Alles wird hier angeboten, bis hin zu Obst und Gemüse. All diese exotischen Formen, Farben und Gerüche begeistern mich und ich entdecke, Asien gefällt mir. Natürlich nicht alles, Fische und Riesenkrabben, die statt auf Eis, einfach auf dem Boden liegen und grünlich schillern – nicht mein Ding. Dass die Leute davon nicht krank werden? Sie riechen auch nicht wirklich gut :-) aber gleich nebenan, mörsert eine Thai mit riesigem Mörser und in riesigen Schalen die verschiedenen Currypasten. Das sieht nicht nur schön aus, es duftet auch köstlich. Riesige Büschel Koriander verströmen den Duft den ich nicht so wirklich mag. Erschöpft sinken wir auf ein paar Stühle eines Restaurants, bestellen als Absacker unseren ersten Mekong Whisky mit Cola, schmeckt sogar mir und kostet nichts (im Vergleich zu den australischen Preisen). Eine Stunde später sinken wir nach einer kalten Dusche in die Betten, um 5 werden wir geweckt. Die Thai Hotelbesitzerin lässt uns zur Fähre fahren, for free (für umsonst, Bustransfer im Zimmerpreis schon enthalten).

Wir tun uns schwer mit dem frühen Aufstehen, aber, wat mut dat mut. Fast eine Stunde dauert die Fahrt zur Fähre (Tempeltänzerinnen und Buddhistische Mönche sind auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz) und dann weitere 2,5 Stunden auf dieser. Herrlich, viele Fischerboote laufen ein, reges Treiben herrscht an der Anlegestelle und wir genießen eine entspannende, sonnige Überfahrt auf ruhiger See im Golf von Thailand. Die geschäftstüchtigen Thai schicken Kuriere mit Flyern auf die Fähren und versuchen schon hier ihre Kunden zu akquirieren. Die Jungs machen das wirklich gut, David sammelt alle Angebote und lässt sich alles ausführlich erklären. Ich bin zu faul im Moment, schließe die Augen und lasse mich von den Wellen schaukeln.

Und der Akku meiner Kamera ist leer und ich kann nur meine Erinnerungen mitnehmen.

Koh Tao, Mae Haad Piers. Hier landen alle Schiffe, hier ist der Knotenpunkt der Insel. Entsprechend groß ist das Gewusel und wir sind richtig froh, dass David auf dem Schiff seine Entscheidung für die Dive Base getroffen hat, die ihm von australischen Kollegen empfohlen worden war. Ein Guide, der uns unter seine Fittiche nimmt und wir Minuten später auf einem (Gott sei Dank) überdachten Pickup unsere Plätzchen haben, aus dem Trubel entfliehen und zu Big Blue an den Strand gebracht werden.


Big Blue Dive Boat

 
Eine schattige Oase mit kühler Meeresbrise und wir lernen Simon kennen. Engländer, Manager und Trainer für Instructor Lehrgänge. Freundlich und hilfsbereit besorgt er uns 1. ein Hotelzimmer für die ersten Nächte, David sogleich eine free Accomodation vor Ort, weil dieser seinen 1. Lehrtag gleich morgen starten soll.

David mit der Big Blue Diving Truppe


Am Abend trinken wir ein Bier zusammen, beschnuppern uns ausführlicher, fragen nach Jobmöglichkeiten und bekommen Tipps (die wir in den Folgetagen alle umsetzen) sowie den Kontakt zu Mama (und unserem neuen Haus).

Nachdem das Gepäck bei Tor (ein Thai Kumpel von Simon) im Hotel untergebracht ist, erkunden wir den Strand. Dive Base reiht sich an Dive Base, Restaurant an Bar. (Wie wir später erfahren werden – eine never ending Party Meile) Alles belebt von jungen, braungebrannten Menschen aus aller Welt. Wer sich hier verständigen will, muss das in Englisch tun. Kein deutsches Wort ist zu hören, allerhöchstens noch einige Brocken Russisch. Dass die Hauptsaison eigentlich schon zu Ende ist, davon ist auf den ersten Blick nichts zu bemerken.

Peter mietet uns einen Scooter (Roller), denn kaum einer ist zu Fuß unterwegs, jeder knattert und rattert über und durch die Schlaglöcher. Zu Fuß gehen, ist eine zuuu schweißtreibende Angelegenheit. Es gibt keine Verkehrszeichen, keine Ampel, Linksfahren wird meist eingehalten, ansonsten orientiert man sich über Augenkontakt und daran, wer der Schnellere oder der Stärkere ist. Sie sind ziemlich einfach, diese Regeln.

Es gibt aber auch Regeln die für uns schwerer verständlich sind, z.B. nie stehenbleiben und erste Hilfe anbieten, falls man Zeuge eines Unfalls wird. Denn, wer beim Unfallopfer angetroffen wird, ist erst mal der Schuldige (so entscheidet die Polizei sofort vor Ort). Weiterfahren und dann den Notruf absetzen, ist richtig. Eine Regel die man unbedingt beachten sollte, will man nicht sehr teuer bezahlen oder sogar für einige Zeit im Knast landen.


Den ersten Abend verbringen wir unter Palmen am Strand und unter der Müdigkeit macht sich langsam Urlaubs Feeling breit.


Am nächsten Tag knattern wir an die südlichste Spitze der Insel, freedom bay erreichen wir über eine schwindelerregend steile Zufahrtsstraße. Die einzige Hauptstraße zieht sich von Nord nach Süd entlang der Westküste der Insel (wir wohnen jetzt am nördlichen Ende – weit weg vom Trubel), die Ostseite ist nur über dirt roads oder besser, per Boot erreichbar.



Freedom Beach Bungalows




Einsamer Strand mit herrlichen Bungalows. Hier soll es noch einen Felsen geben, der aussieht wie ein sitzender Buddha. Ich zerschneide mir aber einen Fuß an einem Stein unter Wasser und so brechen wir den Ausflug ab.