Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Samstag, 21. August 2010

August 18th - Fowlers Bay - Fishermen

Dem Tipp der netten Lady folgend machen wir uns auf die Socken – wollen Walmütter und Kälber aus der Nähe sehen – Fowlers Bay – ist unsere erste Anlaufstelle.


75 km hinter Ceduna im Mini-Örtchen Penang stoppt uns das Schild
last shop for 1000 km




Im General Store gibt’s nichts was wir nicht schon hätten, die Laundry nutzen wir auch nicht.
Dafür aber treffen wir Outback-Biker, wie gemacht für den nächsten Mad Max Film.


Mir fällt das Bike vor dem Store in die Augen (in AUD fährt kaum jemand Fahrrad) und sein Besitzer, der mit einer Tüte den Laden verlässt. Er wirkt so gesund und munter, mit blitzenden Augen, schwarzen Locken und breitem Grinsen fragt er „how are you doing?“ und schon sind wir mitten in einer sprühenden Unterhaltung. Seine Eltern sind Farmer, seine Vorfahren Schotten bzw. Iren, aber er kann mit der irischen Seite nichts anfangen, die sind ihm zu primitiv. Außerdem kann die Farm ihn nicht halten, er muss sich den Wind um die Nase wehen lassen.



Löcher hat er in den Klamotten, aber das stört hier keinen, ihn nicht und mich auch nicht mehr. Ich bin sehr viel toleranter geworden in den letzten Wochen. Die Welt funktioniert ganz anders, als man mir das in Europa beigebracht hatte. Die Menschen haben so viel mehr Farben und Facetten und die Natur ist nicht begradigt, beleuchtet und aufgeräumt.







Bei diesem Anblick, ich gestehe es, dachte ich allerdings weniger an Natur, als an eine verpfuschte 
Schönheitsoperation  




Fowlers Bay mit 14 Bewohnern ist ein idyllisches Plätzchen, es kommt unserer Lebensvorstellung schon ganz nahe, aber hier ist es definitiv zu kalt. Der Wind pfeift mit Windstärke 5, trotzdem will David die Angel auswerfen und sein Glück versuchen.


messen ist Pflicht und wenn wir die Burschen richtig identifiziert haben, sollten sie mindestens
75 cm lang sein - also dürfen sie wieder zurück ins nasse Element und ihren Schock vergessen



keine Angst, Haken wurden sorgfältig und vorsichtig entfern und die Jungs sind Sekunden später fröhlich, aber schnell, abgehauen


Die weiße Düne mit 300 m Länge ist einzigartig in dieser Landschaft

Wale haben wir hier keine gesehen, dafür 2 nette Typen aus Melbourne kennengelernt, unsere Reiseerfahrungen mit ihnen ausgetauscht und ein Loblied? auf Broome (hoch im Norden) gehört. Im Winter total überlaufen mit Camper-Touristen die der Kälte im Süden entfliehen. Im Sommer gibt es alles, was man gar nicht treffen will, Crocs, Sea Snakes und Box Jellyfish, Sandflies und Moskitos im Überfluss, das alles bei 48 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit.


Wir wollen weiter, in Richtung Head of Bight, dort soll es garantiert Wale geben und wir werden sie finden. Falls uns die Trucker überleben lassen, denen wir oft genug ausweichen müssen, weil sie auch über die unsealed roads mit 70 Sachen brettern und ihre Ladung oft breiter ist als ihre Fahrbahn.




Der Dog Fence (Hundezaun) ist eine Einzigartigkeit, die sich die Australischen Schafzüchter einfallen ließen. 5.600 km ist er lang und umschließt die Schaffarmen, um die Herden vor den Dingos (wilde Hunde) zu beschützen. Es gibt sogar einen eigenen Job – fence guards – die ständig auf Tour sind, um im Zaun Beschädigungen zu reparieren.




Als der Regen sich wieder verzieht, beschert er uns das Glück eines doppelten Regenbogens. Ihr wisst ja, dort wo er die Erde berührt, soll der Topf mit dem Gold zu finden sein. Und wir können heute doch noch Lagerfeuerromantik mitten in der Natur genießen. Ich backe meine ersten Jonny Cakes (Buschbrot aus Mehl mit Wasser - aber in meiner Interpretation mit gebratenen Speckwürfeln und braunem Zwiebel) und dazu ein Stück Meat für die Fleischfresser.

Kaum sind wir fertig, kommt der Regen zurück und ich verkrieche mich mit heißer Schokolade unter die Bettdecke, so kann ich gemütlich die heutigen Fotos bearbeiten und meinen aktuellen Post verfassen. Dass ich es jetzt so gemütlich warm habe, verdanke ich meinem Sohn. Vor einigen Tagen, als ich zitternd das Gefühl hatte, meine Beine würden abfrieren, hatte er die rettende Idee. Füllte eine unserer leeren Saft-Plastikflaschen mit heißem Wasser und schenkte mir seine improvisierte Busch-Wärmeflasche. Nun kann ich die wilde Natur bei jedem Wetter genießen. Peter und David sind nicht solche Weicheier und spielen Fußball auf der Playstation bei eiskaltem Bier. Wir konnten kürzlich nämlich ein Ladegerät erstehen, mit dem wir unsere Laptops während der Fahrt über die Autobatterie aufladen. Gott sei Dank. Das tun wir den ganzen Tag über und am Abend kann jeder seiner Abendunterhaltung frönen.

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