Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Sonntag, 22. August 2010

August 10th – Wilcannia II and the Kings Family

Nix mit White Cliffs today, wir gehen angeln mit Uncle Colin – das klingt viiiiiel spannender. Gestern Abend besuchten wir mit Colin, Ehefrau Nelli und Cousin den Golf Club (sonst gibt es nichts, wo man abends einen Drink nehmen kann, Golf gespielt hat hier übrigens seit 3 Jahren keiner, weil der Rasen seither nicht mehr gemäht wurde) und erlebten unser blaues Wunder.


Nach dem Steine klopfen in White Cliffs hatte ich, verständlicherweise, einen „bad hair day“ und kaschierte den mit meinem schicken Fendy Cap. Wir stehen also an der Bar, der Barmixer lächelt mich freundlich an und fordert mich auf, mein Cap abzunehmen. Ich glaube mich verhört zu haben und reagiere erst, als er mich zum 2. Mal anspricht. Was soll ich? Mein Cap abnehmen, bei den Haaren? Der spinnt wohl! David erklärt mir, dass die rules (Regeln) das verlangen würden. Nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen. Das habe ich ja noch nie gehört, nicht einmal in einer katholischen Kirche verlangt man so etwas von Frauen. Peter bestellt mir zur Beruhigung einen Jack/Cola und ich ziehe mich zum Schmollen in die dunkelste Ecke zurück.

Ach, alle sind so nett zu mir – no worries – es gibt einfach keinen bad hair day im Outback. Cousin Shawn füllt seinen Lottoschein aus und verspricht mir, sollte er gewinnen, kauft er diesen fucking club und hebt das Verbot für Damen-Kopfbedeckungen auf. Wie entzückend! Uncle Colin schlägt eine Partie Pool vor und dann kommt‘s – mir fehlen die Worte – dort hängen lauter A4 Blätter mit rules (Regeln und Vorschriften und Verboten). So etwas habe ich noch nie gesehen. Hallo, wir sind in Australien, dem Land der Freiheit, welche Irren toben sich denn hier aus? Uncle Colin ist sogar im Vorstand des Clubs und erklärt – diese Regeln macht nur einer – der Sekretär nämlich (griechischer Abstammung – seit wann sind die Griechen denn so drauf?) sonst wird keiner gefragt oder gehört. Wir sehen ein Foto des Verantwortlichen – ok, alles klar, solche Typen gibt’s halt überall. Vielleicht fahren wir noch einmal vorbei, damit ich diese Schilder fotografieren kann – verstößt zwar garantiert gegen die rules – aber, ich will eh keine Mitgliedschaft, die kann er sich … auf ein A4 Blatt stecken.
(Anm.der Red. Wir fuhren nicht mehr hin, kein Foto war mir das wert.)
Um 10 vor 10 schließt die freundliche Wirtschaft und wir ziehen um auf den Campground. Machen ein riesiges Lagerfeuer an, bei Bier und Cola/Rum geht’s richtig rund. Ich bin nicht so geeicht, verziehe mich irgendwann in die Koje, der harte Kern bleibt.


Bakandji (heißt Flussmensch in Uncle Colins Sprache)
das sind die Ureinwohner hier am Darling River und die Kings sind ein wichtiger Teil von ihnen

Heute Morgen um 10 klopft es, Uncle Colin holt uns zum Fischen ab. Wir haben alle drei noch gepennt. Zähneputzen im Schnelldurchlauf und runter an den River. Ups, unsere beiden Camping Nachbarn von links und rechts sind verschwunden – David grinst – war vielleicht doch ein bisschen viel Party heute Nacht?



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Papa Colin zeigt wie's geht
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Uncle Dave auch
 
 
Colin hat Nelly und die Zwillinge im Schlepp. Nelly ist wortkarg, ich schätze Peter’s „Biker Mischungen“ sind schuld, umso quirliger sind die 2-jährigen Kids Shyla und Nicolas. Unglaublich, wie aufgeweckt, geschickt und interessiert die beiden schon sind. Shyla quatscht wie eine Große, zählt meine roten „Blingblings“ auf der Jacke: one, two, four, three. Ich traue meinen Ohren nicht, welche 2-Jährige zählt denn? Klein Nicolas ist begeistert von meiner Kamera und will sich und Schwesterlein immer wieder ansehen. 2x zeige ich ihm wie die Bildwiedergabe funktioniert und dann kann er es, nimmt keine falschen Buttons mehr.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
die Kids vergöttern Uncle Dave
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
nur er, darf so manche kleine Schützenhilfe geben
 
 
Peter und ich sind perplex. Zu Hause sitzen diese Kleinen doch oft noch im Sportwagen und werden herum geschoben und behütet, lass das, greif das nicht an, du tust dir weh, das kannst du noch nicht!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
wie bei den Großen abgeschaut, der 2-Jährige macht alles nach
 
 
Diese Kleinen dürfen alles können, springen rund ums Lagerfeuer, stehen am Flussufer, Nicolas wirft auch schon die Angelschnur aus und Shyla hilft beim Jonny Cakes backen. Die Sausage fällt in den Dreck, sie lecken erst den Sand ab und dann stopfen sie die Wurst in den Mund.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Colin bäckt Jonny Cakes und wer hilft?
 
 
den Kleinen schmeckts


den Großen nicht minder

Dieser Angelausflug auf Aborigines Art ist das Schönste, was wir bisher in Australien erleben durften. Colin und Nelly sind einerseits schon sehr angepasste Ureinwohner, mit einer gehörigen Prise weißen Blutes, sind gebildet und belesen, engagiert und kritisch, legen Wert auf eine gute Ausbildung ihrer Kinder und geben sich nicht mit denen ab, die ihren Lebensinhalt im Alkohol zu finden hoffen. Seine älteste Tochter schickte Colin nach Sydney, um das Studium zur Krankenschwester zu absolvieren, sein ältester Sohn wird in Brisbane zum IT Fachmann ausgebildet. Ich ahne, wie sehr er arbeiten und kämpfen muss, um diese Gelder aufzubringen, denn schließlich hat er insgesamt 5 Kinder zu versorgen. Andererseits jedoch, haben sie ihre angeborenen und erlernten Bakandji-Fähigkeiten nicht vergessen und verlernt, halten die Traditionen hoch und geben dieses Wissen an die Jungen weiter. Uncle Colin weiß alles über den Busch, die Tiere, essbare Pflanzen und das Überleben im Outback. Bereits als Achtjähriger war er ein so guter Bogenschütze, dass er 5 Familien mit Fleisch versorgen konnte.
Wir würden gerne mehr Zeit mit ihm verbringen, um von ihm zu lernen.
Ach so ja, die Köderschrimps haben wir gebadet und der Flussschlange aus ihren Sagen geopfert, gefangen haben wir nichts, aber das war ja nicht so wichtig. Gegrillt haben wir Würstchen und Fleisch, Colin hat Jonny Cakes (Buschbrot) gebacken (Brotteig aus Mehl mit Wasser und etwas Salz – daraus kleine dicke Fladen auf den Grillrost legen und nach wenigen Minuten gibt es frisches Brot), satt geworden sind auch alle. Wichtig war der Familienausflug und …. dass die Kids uns befördert haben zu „Uncle Dave, Uncle Pete und Aunti Monika“. Das ist ihr Ritterschlag und wir sind glücklich darüber und darüber, dass David am anderen Ende der Welt eine so wertvolle Zweit-Familie gefunden hat.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nelly ist heute fotoscheu (it’s her bad hair day)
 
 
Ja und heute Abend, zelebriert Uncle Colin Roo-Rissoles (Bouletten, Fleischkrapferl) serviert in frisch am Grill gebackenen Jonny Cakes (die wir schon vom Vormittag kennen). Gestern hat ihm sein Nachbar ein kapitales Rotes Roo geliefert (mannsgroß!) und heute landet es auf unseren Tellern. Uns knurrt schon der Magen, mmmmhh.
 
Red gum tree (roter Gummibaum) gibt sehr hartes Holz – das wärmt schon einige Bierlängen lang

2 Kommentare:

  1. Ja diese Romantik gefällt uns auch, Wasser und Lagerfeuer das ist schon was herrliches!
    Bussi Elisabeth

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  2. Hallo ..endlich tolle Fotos und ich freue
    mich das es euch sooooooooooooo gut geht
    Anschluß + Freunde usw...
    vermisse euch ...
    auf bald Monika

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