Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Sonntag, 22. August 2010

August 13th Broken Hill – Silverton

Seit Wilcannia sehen wir nur noch wenige Bäume,
doch erstaunlicherweise nicht so viel Red Earth wie erwartet.
Die Regenfälle der letzten Wochen, haben Blumensamen aus ihrem Dauerschlaf gelockt und lassen den Lebenssaft die stacheligen Baumäste hochsteigen und Blätter sprießen – Maigrün ist die Wüste



Alles lebt und grünt und blüht. Wie Oasen wirken die Wasserlöcher, die sich in Becken und Senken gebildet haben. Von diesen Reservoiren wird in 4-5 Monaten nichts mehr zu sehen sein, dann wird wieder die harte, trockene Erde die Landschaft beherrschen und die Samen der Pflanzen auf den nächsten Regenguss warten.




Nach 2 Wochen diagonal durch das Outback erreichen wir Broken Hill

 Broken Hill view from Living Desert

Die Silberstadt mit ca. 19.000 Einwohnern ist eine Luxusoase im Niemandsland





Im späten Nachmittagslicht setzt sich der Eindruck fest, die Mine (The world's largest mining company, BHP Billiton)









BHP Billiton

ernährt ihre Menschen nicht schlecht. Da die Aussies aber generell kein sesshaftes Volk sind, sehen wir auch hier viele Sales Schilder an wirklich netten und gepflegten Häuschen. Als wir in der Zeitung die Anzeigen sehen, noch mehr Erstaunen, Häuschen ab 60.000 Dollar, (das sind ca. 40.000 EUR) zwar renovierungsbedürftig aber ….. picobello Häuser gibt’s auch schon ab 100.000 $.




Der Campground, „Broken Hill City Caravan Park“ ein Tipp von Uncle Colin, erhält von uns erstmalig die Best-Benotung 5 Stars! So groß und trotzdem so gepflegt. Eine absolute Top-Adresse. Ich bin von der blitzblanken Laundry nicht mehr wegzukriegen, wasche und trockne im Akkord, denn vom täglichen Sitzen am Lagerfeuer, der roten Erde und dem sparsamen Wasserverbrauch, ist alles ziemlich überholungsbedürftig. Und danach stecke ich meine Nase begeistert in jedes duftende Kleidungsstück. Jeder von uns nutzt die Gelegenheit zu einer laaaaangen heißen Dusche. Ja, Wasser hat einen neuen, sehr wertvollen Stellenwert für uns bekommen.


Nur 22 km entfernt liegt Silverton, mit heute weniger als 50 Einwohnern






Ein paar Künstler haben sich in diese Abgeschiedenheit zurückgezogen und einige, die vom Fremdenverkehr leben, wie das Hotel. Die Stadt mit Silber- und Goldvorkommen erlebte ihre Blütezeit um 1890, war damals von ca. 3000 abenteuerlustigen Schatzsuchern bevölkert,



 
deren Durst mit Hilfe von 3 Bierbrauereien in sage und schreibe      10 Hotels gelöscht wurde. (Hotel in AUD bedeutet nur Bar, gewohnt wird in Motels) Das einzige noch   bestehende Silverton Hotel, hatte in der Vergangenheit 19 Besitzer und ebenso viele Namen.
 
Die Tagesangebote und aufrührerischen Sprüche von damals baumeln immer noch von der Decke



Die meisten der früheren Bauten liegen heute in Schutt und Asche, einige wurden abgetragen und von ihren neuen Besitzern in Broken Hill neu aufgebaut. Der Ort verfügt über keine permanente Wasserversorgung, was das Leben während der Trockenzeit bestimmt nicht gerade vereinfacht.



Berühmtheit über die Grenzen Australiens hinaus, errang Silverton als Drehort für die postapokalyptischen steam punk Filme – „Mad Max I und II“     und „a town like Alice“.




Beim Stöbern in und zwischen den Ruinen stießen wir auch auf Original-Requisiten, welche die Film-Crews zurückgelassen hatten. Denn das schwarze Aushängeschild – der Camaro – ist eine Replik.


Mad Max II







Wie wir beim wirklich superkühlen Bier in der Bar erfahren, ist Mad Max IV schon in Planung. Wegen der heftigen Regenfälle wurde der Drehbeginn jedoch verschoben, denn es grünt so grün und das passt nicht in das apokalyptische Drehkonzept. Staubig rot, ausgedörrt und menschenfeindlich wird das Umfeld in wenigen Monaten wieder sein und der erneute Startschuß für die Dreharbeiten fallen. Gut für das Outback, gut für die Menschen, Filme und Crew bringen Geld ins Land.

Die Künstlerin in mir findet es schon wieder sehr geil hier, Abenteuer und Romantik kommen definitiv nicht zu kurz. Kreuz und quer bin ich durchs Gelände und über die Rosthalden geklettert – für ein außergewöhnliches Bild - und habe dabei keine einzige Schlange zu Gesicht bekommen.

Also, an alle die sich immer so große Sorgen machen, die Gefahr in München vom Auto überfahren zu werden, ist größer, als im Outback von einer Schlange gebissen zu werden. (Aber selbstverständlich trage ich meine Westernstiefel und nicht die Flip-flops bei diesen Ausflügen).


Hinter Silverton ist die Zivilisation zu Ende. Ich habe mich einmal um mich gedreht und diese Bilder geschossen – da ist einfach gar nichts mehr – kein Haus, keine Siedlung, nur der asphaltierte Highway, der nach wenigen Kilometern auch nicht mehr asphaltiert ist. Die unseald roads führen in Gebiete, die wir leider mit unserem gemieteten Wohnmobil leider nicht befahren dürfen, obwohl …. wir gestehen, es reizt uns immer mehr und mehr. Das führt dazu, dass unser Driver beim Fahren in Gedanken ein off road Gefährt entwirft, mit dem wir unsere Outback-Lust zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich stillen können.



ok, und nun reiht alle diese Bilder in dieser Reihenfolge nebeneinander,
dann seht ihr, was es hinter Silverton zu sehen gibt

Beim abendlichen Einkauf im Broken Hill Woolworth, parkte dieser Offroader neben uns – das bedeutet im Australischen Outback immer noch fahrtüchtig – offenbar hatte der Eigentümer schon mehrere Meetings mit Kängurus oder anderen großen Tieren.

Fuck for TÜV

1 Kommentar:

  1. Diese unendliche Landschaft müßte man mit dem Motorrad super erkunden können. Aber das Begleitfahrzeug sollte ein Tankwagen sein um nicht im Niemandsland hängen zu bleiben.
    Tolle Fotos sind das.
    Alles Liebe von Elisabeth und Gotti

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