Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Sonntag, 22. August 2010

August 14th – Silver mining, living desert

Wenn mich um 7 Uhr, heftiger Sturm und geisterhaftes Licht weckt und der verschlafene Blick aus dem Fenster diesen einfach unvorstellbar schönen Sonnenaufgang zeigt, dann kann ich nur gespannt sein, was der Tag sonst noch gutes zu bieten hat.

Das WoMo schaukelt den ganzen Vormittag, dass das Geschirr scheppert und wir sind unschlüssig, ob wir uns hinaus aufs weite Land trauen sollen. Beim Fahren bieten wir einen Windwiderstand wie eine Schrankwand und die Lagerfeuer Stories über Camper die im Sturm umgeworfen werden, sitzen halt doch im Hinterkopf. Also spielen die Männer Fußball auf der Playstation, bis ich das Machtwort spreche:


Ich will die Silbermine besichtigen, das bisschen Sturm wird uns schon nicht umbringen. Immer wenn die Sonne scheint, bin ich der Meinung, das Wetter kann gar nicht so schlecht sein – in der Wüste oder auf See - ist das aber anders.

Die Abzweigung zur Day Dream Mine beschert uns endlich eine unsealed road, rote Wüstenerde und einen Straßenzustand – kurz gesagt für die 12 km zur Mine brauchen wir geschlagene 40 Minuten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
mich verblüffen immer wieder die poppigen Farben der Wüsten-Flora
 

Wasser bringt nicht nur Segen in die Trockenheit, sondern richtet auch große Verwüstung an


Yes, das ist Outback-Feeling pur, wieder überkommt mich der romantische Wunsch hier draußen im Zelt zu übernachten.


Erst den unvergleichlichen Sonnenuntergang, nachts über mir nur das Sternenzelt. Peter wirft aber ein,  :-) wie soll ich dir denn hier draußen den Heizlüfter installieren und das Badezimmer? Der ist immer so ein langweiliger Realist :-) Und dass der Sturm mein Zelt wegfegen könnte, mein Gott, so etwas hat in Romantikträumen keinen Platz.

Außerdem kann "kleiner Onkel" doch auf mich aufpassen, oder?



Day Dream Mine

Eineinhalb Stunden klettern und kriechen wir durch enge Gesteinstunnel, minimalistisch abgestützt und entdecken sogar noch Splitter von Silbervorkommen – das ist ein Gefühl – na, ja Schatzsucherleidenschaft!


wir halten uns an die strenge Wegführung

gut so, denn nicht alle Stützen entsprechen sicherheitstechnischem Standard

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aber das hier war kein Job für Weicheier und …. im 19. Jhdt. Bis ins 20. Jhdt wurden in die kleinen engen Stollen Kinder geschickt, 8 Jährige, zum Arbeiten. Bei den Sprengungen mit Schwarzpulver drückten sich die Kumpel einfach nur in den nächsten Stollen, Staub und härteste Arbeit ließen die wenigsten alt werden.
 

hightechmässig ausgerüstet waren sie auch nicht – alte Karbidlampe

1976 fiel während der Arbeiten ein Riesenbrocken von der Tunneldeck, 48 Tonnen schwer, schätzt man, aber keiner erzählt, wie viele Tote unter ihm begraben liegen oder überhaupt in der Mine. Ich habe großen Respekt vor dem, was die Grubenarbeiter damals leisteten und bin froh, dass diese Qualen in der Mine 1993 ein Ende fanden.



solche "Splitter" werden gar nicht abgebaut - nur die "Adern


Wir haben noch etwas auf unserer heutigen „to does list“
Living Desert and the Sculpture Symposium – sollen wir unbedingt zum Sonnenuntergang besichtigen


 
Alles klappt und ich kriege ein paar Bilder in den Kasten, die mich grenzenlos zufrieden machen.


Während ich den Show down anvisiere, entdecke ich ein äsendes Roo, das mich so neugierig beäugt wie ich es. Leider hüpft es elegant davon, als ich versuche mich noch näher anzupirschen.


An einem einzigen Tag einen solchen Sonnenauf- und –untergang erleben zu dürfen – wir



 sind wahre Glückskinder und das „Auge Gottes“ blickte auch wieder wohlwollend auf uns herab.



Morgen geht’s weiter – in Richtung Port Augusta. Von dort aus in Richtung der Great Ocean Road, die entlang der Südküste Australiens verläuft. Über hunderte von Kilometern gibt es dort einfach gar nichts.     Ein Großteil der Strecke führt durch die Nullarbor Plain die zur großen Victoria Wüste gehört.

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