Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Donnerstag, 2. September 2010

4th day – Red Earth

Endlich haben wir „mein rotes Land“ erreicht.
Das Land von dem ich immerzu träumte. Diese Farbe ist unbeschreiblich schön. Ich möchte sie fotografieren, sie skizzieren – mit meinen Rötelkreiden – und weiß nicht, ob ich überhaupt eine Möglichkeit finden werde, ihre wirkliche Schönheit festzuhalten. Nächtliche 5 Grad im Motorhome, tagsüber erträgliche 20 Grad, falls der Wind nicht zu toll pfeift. Das ist winterliches Wüstenklima.
Trotzdem, ich bin dem Zauber der Wüste verfallen.


Man grüßt sich im Outback. Der Driver hebt die Hand vom Lenkrad, signalisiert ich habe dich gesehen. Wenige Menschen, seltene Kontakte und schon ist man sich näher. Sollte man eine Panne haben, ein Unfall passieren, eine Schlange beißen – der nächste Vorbeikommende wird seine Hilfe anbieten und das gibt ein tolles Gefühl von Sicherheit.


Unser Auge ist inzwischen geschult, wir erkennen an Baum- und Buschformationen, an der Dichte des Bewuchses, ob ein Fluss in der Nähe ist, oder nur Grundwasser.



Diese Windräder werden von Farmern installiert, um das Grundwasser in die Billabongs hochzupumpen – das überlebensnotwendige Nass für alles Leben in der Wüste.

Und keiner sollte denken, dass die Wüste karg wäre. Ich traue meinen Augen nicht, als ich an einer Rest Area, mit sweet water, Shower und Public Toilete

diese Bildtafel entdecke – die Wüste lebt!

 





auch der „Ohrenkaktus“ , ebenfalls ein hervorragender Wasserspeicher, erreicht locker 3 m Höhe.


Es hat heftig geregnet, vor 3 Tagen und das Wunder geschieht „die Wüste lebt“, trocken geglaubte Büsche tragen plötzlich grün und Blüten sprießen.


Elefantenfuß Baum
die dicken Beine sind perfekte Wasserreservoire






Pfützen stehen – zur Freude aller Tiere – denn die in Jahrmillionen getrocknete Erde ist nicht in der Lage, all das Wasser auf einmal aufzunehmen.

Am Nachmittag (ja, meine rasenden Ritter verzichten darauf die letzen geplanten 50 km auch noch abzureißen, weil die Kängurus im Minutentakt vor unserem Auto hin und her über die Straße hüpfen, von Wasserloch zu Wasserloch, wir schon eine Echse plattgefahren haben und auf den Abschuss eines Roos verzichten können) landen wir in Wyandra.

General Store
Eine Geisterstadt mit 60 Überlebenden,
aber … mit einem erwähnenswerten „Hobby-Campground“. Hier handelt es sich um eine Übernachtungsmöglichkeit, welche von der Community geschaffen wurde und auch gepflegt wird, in diesem Falle sogar mit heißer Dusche, WC, fließendem Wasser und Lagerfeuerstelle. Wird bisher nur von freiwilligen Spenden der Durchreisenden finanziert und ist, nach unserer Meinung, ein ganz wundervoller, erhaltenswerter Platz.


Aussie Humor

Public Kitchen
Wir lernen eine interessante Lady kennen, Eve, eine Schottin die vor 40 Jahren nach Australien kam, als Nurse (Krankenschwester) gearbeitet hat und seit ihrer Rente vor 10 Jahren, mit ihrem selbst ausgebauten Mobilhome den Kontinent bereist. Wahnsinn, diese Frau, mit ihren beiden kleinen Hündchen lebt die ultimative Freiheit. Wie sie erzählt, hat sie zu Beginn ihrer Reise ihren Laptop verkauft, weil man den im Urlaub ja nicht mehr braucht, ihre Rentenzahlung hebt sie an irgendeiner Bank, in irgendeiner Stadt ab und dazwischen lebt sie. Sie fährt nur ca. 500 km pro Woche (das ist unser angepeilter Tagesschnitt) bleibt, wo es ihr gefällt und solange sie will. Trotzdem hat sie auf dies Weise schon den ganzen riesigen Kontinent bereist, inzwischen bevorzugt sie die Plätze, die auf keiner Karte verzeichnet sind.

Mit Peter diskutiert sie ewig über Harleys, sie beweist Fachkenntnis und hat die unterschiedlichsten Modelle gefahren. Ich kann euch sagen – zum ersten Mal, seit langer Zeit, beneide ich einen Menschen. Diese Frau, in Jogginghosen und ohne Zähne im Mund, beneide ich. Und als ich sie frage, warum sie das tut, antwortet sie: „Wenn ich zu Hause sitze, schaue ich nur die Wand an, auf meinen Reisen verändern sich die Wände und ich lerne immer wieder neue interessante Menschen kennen.“ Dem kann ich nicht widersprechen.

Nach unserem herrlichen Dinner aus Kürbisrisotto und Grillfleisch, sitzen wir am Lagerfeuer, trinken den süßen, an der Küste, in der kleinen Winery erstandenen Port und sind uns einig, that’s our Life!

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