Vorsicht mit den Träumen - sie könnten in Erfüllung gehen!



Buddha sagt: "Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt."







Donnerstag, 2. September 2010

August 5th - Bourke

Ob der Port daran schuld war, oder was auch immer, wir haben herrlich geschlafen und keiner musste frieren.

Wir fahren an den General Store, wollen dort Toastbrot kaufen, das tiefgefrorene lehnen wir aber ab. Um unseren Beitrag zum wirtschaftlichen Überleben zu leisten, erwerben wir ein Glas Nescafe. Wenige Schritte weiter lockt ein handgeschriebenes Schild zum breakfast.



No breakfast, sorry, erklärt der Besitzer, ihm ist die Köchin davon gelaufen, sorry …. Wir gucken uns um und stellen aus Höflichkeit nicht unsere brennendste Frage: wann??? 1970???
Ganz ehrlich, in diesen kleinen Ghost towns ist die Zeit stehengeblieben. Alles sieht aus wie in einem alten Western und wir fragen uns wieder einmal, wovon leben diese Menschen? Man sieht viele Alte, wenige Junge und sogar das eine oder andere Kind. Wer macht die Kinder, ist meine nächste Frage? Die Durchreisenden – kommt die Antwort von Peter – wie aus der Pistole geschossen, deshalb sind sie auch so wahnsinnig freundlich!!! Ich überlege, wer weiß, vielleicht hat er ja Recht?


Am General Store wird so Geld gesammelt für die Klassenfahrt der Kinder - gute Idee wie wir fanden -
wer sagt, dass der Trevi Brunnen (Fontana di Trevi) nur in Rom stehen darf?

Heute lassen wir es ganz gemütlich angehen, bis Bourke sind es nur gute 300 km und so darf ich unterwegs nach Herzenslust Emus schießen und wir sehen unzählige. Gott sei Dank gibt es entlang des Highways Rinderzäune, sodass wir zumindest keine toten Emus am Straßenrand bedauern müssen, denn am Zaun halten auch sie sich gerne auf.



Bourke glänzt mit einigen beeindruckenden Bauten vom Ende des 18. Jahrhunderts. Der Anteil der Aborigines macht hier ein Drittel der Bevölkerung aus.



Überall der Schriftzug „Back o‘ Bourke“, was nichts anderes bedeutet wie „hinter Bourke“ = „dort wo der Pfeffer wächst“, na, dann werden wir ja einige Leute treffen, die wir in der Vergangenheit genau dort hin gewünscht haben



Hinter Bourke wird die Welt nochmals anders, rauh und friedlich ist die Halbwüste aus roten Ebenen, Hitze, Staub und Fliegen. Hier hört das Weideland auf, Siedlungen werden noch rarer. Wir nehmen die einzige befestigte Straße nach Cobar und von dort ist‘s nur noch ein Katzensprung von ca. 300 km nach Wilcannia.




Ich studiere die Stellenanzeigen, der örtliche Radiosender sucht einen Assistant Manager, ein Cafe jemanden der zum Team passt, 2 Reinigungskräfte für Hotels werden gesucht, ein ortskundiger Taxifahrer und jemand für eine Landschaftsgärtnerei. Ich finde diesen Querschnitt gar nicht so schlecht für das Outback. David ist sofort an der Stelle beim Radio interessiert, 1-2 Monate als Radiosprecher, etwas Neues reizt ihn schon wieder. Nicht, dass er sich morgen bewerben geht und uns alleine weiterreisen lässt!

Nach den Tagen in der Wildnis und ohne Strom, sitzen wir heute alle Drei und klopfen auf unsere Tasten, ich muss meine handschriftlichen Hieroglyphen übertragen, die Bilder auf webfähiges Format verkleinern. Mucksmäuschenstill ist es im MoHo, nur der Heizlüfter läuft (dieKlimaanlage hat schon lange ihren Geist aufgegeben) juhu und heizt unser Gefährt auf sommerliche 25 Grad auf.

Vielleicht legen wir morgen einen Pausentag ein, für mich zum Wäsche waschen, für unseren Driver, um seine Verspannungen zu lockern, schließlich ist er in den letzten Tagen fast 2000 km gefahren. Und unser Sohn, mannomann, ich sage nur „in jedem Hafen eine Braut“ :-) und Bourke ist schon „sein Stammesgebiet“.

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